Bei Verschwörungsideologe Alex Jones
Skandal-Interview von Kanye West: „Ich liebe die Nazis, ich mag Adolf Hitler“
Der einst gefeierte Rapper rauscht immer weiter in die rechtsextreme Verschwörungsszene ab.

Es ist ein Niedergang, der sich in den vergangenen Jahren abgezeichnet hat. Kanye West, der selbst in seinen erfolgreichen Jahren als Rapper mit einer extremen Hybris und provokativen Thesen aufgetreten war, hat sich immer weiter radikalisiert und auch die Öffentlichkeit daran teilhaben lassen. Konnte man vor einigen Jahren viele seiner (Twitter-)Ausraster und fragwürdigen Aktionen noch mit seiner bipolaren Störung entschuldigen oder als gute Gratis-Unterhaltung weglächeln, ist das dieser Tage nicht mehr möglich.
Kanye West äußerte sich in den vergangenen Wochen wiederholt antisemitisch und klang dabei kaum anders als die prominenten deutschen Verschwörungsideologen Michael Wendler und Attila Hildmann. Ein Verschwörungsmythos aus der US-amerikanischen Alt-Right-Bubble folgte dem nächsten, doch nun hat Kanye West noch einmal höher angesetzt: Er äußerte Sympathien für Adolf Hitler.
Kanye West huldigt Adolf Hitler bei Alex Jones
Das Forum in dem Kanye West diesen Gefährlichen Unsinn von sich geben durfte, war der Kanal des amerikanischen Verschwörungsideologen Alex Jones. Der Gründer von „Infowars“ gilt auch als Vorbild für deutschsprachige Verschwörungsideologen wie Ken Jebsen. Jones wurde bereits mehrfach verurteil, nun ließ er Kanye West zu Wort kommen. Der trug während des Interviews übrigens eine Sturmhaube.
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West, der wegen seiner antisemitischen Äußerungen bereits mehrere Geschäftspartner verloren hatte, scheint immer tiefer in die Welt der Verschwörungsideologen abzutauchen, die seine kruden Thesen eben nicht kritisieren, sondern noch bestärken. Und so erklärte er bei Alex Jones: „Ich mag das Wort ‚böse‘ in Verbindung mit Nazis nicht. Ich liebe jüdische Menschen, aber ich liebe auch Nazis.“ Hier Täter und Opfer der Shoah derart in einen Topf zu werfen, dürfte eine weitere Stufe in der Radikalisierung des ehemals so gefeierten Rappers sein.
Kanye West behauptet: Hitler hat Autobahnen und Mikrofone erfunden
So legte er nach: „Ich sehe auch gute Seiten an Hitler. Ich mag Hitler.“ West erklärte, Hitler hätte die Autobahn und das Mikrofon erfunden. Beides ist nicht korrekt. „Man kann nicht laut aussprechen, dass diese Person jemals was Gutes getan hat, und ich mache das nicht mehr mit.“
Es ist nicht das erste Mal, dass Kanye West im Zusammenhang mit dem Namen Hitler schockt. Vor rund vier Wochen hatte er erklärt, dass er sein 2018 erschienenes und nach ihm selbst benanntes Album „Ye“ eigentlich nach dem Nazi-Diktator benennen wollte. In diesem Zusammenhang berichtete ein ehemaliger Mitarbeiter des Rappers, West habe damals schon die Propaganda-Schrift „Mein Kampf“ gelesen und sei beeindruckt von Hitlers Fähigkeit, Macht anzusammeln gewesen. Bisher war das nur Hörensagen, nun hat Kanye diese Äußerungen öffentlich getroffen.
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Alex Jones hielt als Vertreter der Alt-Right, die rechtsextreme Politik vorantreibt, sich aber zumindest öffentlich eine gewisse Distanz zur Nazi-Diktatur von 1933 bis 1945 wahrt, halbherzig dagegen. Nazis hätten „richtig schlechte Dinge“ getan, sagte Jones. Drang aber selbst mit diesem Minimalkompromiss nicht zu Kanye West durch.
Und auch Elon Musk, der zuletzt ebenfalls lautstark mit Verschwörungsideologen und der Alt-Right kokettierte, konnte sich nach dem Interview nicht mehr schützend vor Kanye West stellen. Der Rapper wurde bei Twitter gesperrt. Auf die Frage eines Users, ob Musk West nicht zurückbringen könnte, antwortete der: „Ich hab mein bestes gegeben, trotzdem hat er erneut gegen unsere Regel gegen die Aufstachelung zur Gewalt verstoßen. Das Konto wird gesperrt.“ Die Frage wird sein, wie lange...
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