Tödliche Diagnosen und Spendenwebseiten
Sie gab vor, ihr Kind würde sterben: Mutter mit Münchhausen-Syndrom verliert Sorgerecht für Tochter (11)
Lindsay Abbuhl erklärte ihrem Kind, dass es unheilbar krank sei.

Vor drei Jahren erfuhr die achtjährige Rylee von ihrer Mutter, dass sie unheilbar krank sei. Lindsay Abbuhl schickte ihre Tochter in Therapie, um sie auf ihren nahenden Tod vorzubereiten. Jetzt stellt sich heraus: Die Mutter hatte gelogen, um mit dem angeblichen Schicksal ihrer Tochter Aufmerksamkeit, Geld- und Sachgeschenke zu erschleichen.
Nach der Scheidung von ihrem Mann Jamie hatte Lindsay Abbuhl 2017 das alleinige Sorgerecht zugesprochen bekommen. Kurz darauf vertraute sie Kate Marksell, der Mutter von Rylees bester Freundin, ein schlimmes Geheimnis an. „Sie erzählte mir weinend, dass Rylee mit Leukämie diagnostiziert wurde.“ Später änderte sie die Diagnose in ein Nervenleiden, das angeblich dazu führte, dass Rylees Organe nach und nach versagen. Marksell half, eine Spendenwebseite für die Arzt- und Begräbniskosten ins Leben zu rufen. Eine Wohltätigkeitsorganisation schickte die Mutter mit der todkranken Tochter im Dezember auf eine Reise nach Florida ins SeaWorld von Key West.
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Münchhausen-Syndrom stürzte Mutter und Tochter in einer Strudel aus Lügen
Ende Februar gab Abbuhl ein Interview in der örtlichen Zeitung, in dem sie behauptete, dass ihre Tochter „nur noch zwei Monate hat“. Worauf weitere Spendengelder und Geschenke eintrafen. Rylee selbst glaubte an ihre schlimme Diagnose und fragte ihre besten Freundinnen, ob sie ihre Sarg mittragen könnten. Kate Marksell war inzwischen allerdings misstrauisch geworden, wie sie „The Canton Repository“ veriet: „Rylee erschien überhaupt nicht krank zu sein. Sie aß ganz normal, lief durch die Gegend und hatte total viel Energie dafür, dass sie kurz vor ihrem Tod stand.“ Sie kontaktierte Rylees Vater, der in eine anderen Stadt gezogen war, mit einem schlimmen Verdacht: „Ich hatte im Fernsehen einen Reportage über Mütter mit Münchhausen-Syndrom gesehen. Und alles passte total auf Linsday“.
Jamie Abbuhl alarmierte die Polizei und das Jugendamt von Canton, die sich Einblick in die Krankenakte von Rylee verschafften. Das Fazit eines für den Fall beauftragten Mediziners: „Die Mutter hatte zahllose Tests in jedem erdenklichen Bereich von Neurologie bis Hämatologie machen lassen. Es gibt nicht einen Anhaltspunkt dafür, dass das Kind unheilbar krank ist. Sie leidet nur unter leichten Verdauungsstörungen.“
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Das Familiengericht in Canton entzog Lindsay Abbuhl jetzt das Sorgerecht für die inzwischen 11-jährige Tochter und sprach es Vater Jamie zu. Lindsay Abbuhl muss mit einer Anklage wegen schwerem Kindesmissbrauch und Betrugs rechnen. Die 34-Jährige pocht weiterhin darauf, dass ihre Tochter todkrank sei. Den Reporter des „The Canton Repository“ fauchte sie nach der Verhandlung an: „Rylee weiß, was mit ihr los ist, sie war bei den Arztterminen ja dabei. Wer mich eine Lügnerin schimpft, der nennt auch meine Tochter eine Lügnerin.“