Es ist Weihnachten, doch in den sozialen Medien tobt ein heftiger Shitstorm. Anlass ist ein Video, dass einen Einsatz in der Wuppertaler Innenstadt zeigt. Verbreitet wird es unter anderem vom türkischen Sender TRT:

Hervorgehoben wird, dass sich der Einsatz gegen eine Muslima mit Kopftuch richtete. Die Frau sei zu Boden gezerrt und ihr Handschellen angelegt worden. Heftige Proteste hätten die Polizisten dazu veranlasst, von ihr abzulassen. Schnell war die Rede von unverhältnismäßiger Polizeigewalt. So schreibt ein "Info Kollektiv" aus Wuppertal:

Behauptet wird, die Polizisten hätten die Frau angegriffen, weil sie keine Maske getragen habe, als sie am Dienstag mit ihrem Kinderwagen aus einer Zahnarztpraxis kam. Ganz anders die Darstellung der Polizei, veröffentlicht am Donnerstag:

"Am Dienstag, 22.12.2020, gegen 14:30 Uhr, wurde eine 22-jährige Wuppertalerin auf der Straße Turmhof von zwei Polizeibeamtinnen darauf hingewiesen, dass im Fußgängerzonenbereich in Elberfeld ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden müsse. Die junge Frau reagierte umgehend mit Beleidigungen gegenüber den Polizistinnen.

Aufgrund der Beleidigungen sowie der Ordnungswidrigkeit, die diesen vorausging, sollten die Personalien der Frau aufgenommen werden. Dieser Maßnahme entzog sie sich, indem sie rennend in Richtung Wall flüchtete. Während der kompletten Zeit schob sie einen Kinderwagen.

Am Wall wurde sie angehalten und gab ihre Ausweispapiere heraus, nicht jedoch ohne weiterhin die Beamtinnen sowie hinzugezogene Kollegen anzuschreien. Während der Personalienfeststellung schlug die 22-Jährige unvermittelt einer Beamtin in den Bauch. Dieser tätliche Angriff führte dazu, dass die Frau zunächst zu Boden gebracht wurde und ihr Handfesseln angelegt wurden.

Nachdem die Frau sich beruhigt hatte, wurden ihr die Handfesseln wieder abgenommen, damit sie ihr Kind versorgen konnte. Das Kind wurde während des gesamten Einsatzes nicht gefährdet. Neben Strafanzeigen wegen Beleidigung und Widerstandes gegen Polizeibeamte sowie einer Ordnungswidrigkeitenanzeige wegen Verstoßes gegen die Coronaschutzverordnung, sprachen die Beamten einen Platzverweis aus."