Der Fahrdienstleister Uber steht mal wieder massiv in der Kritik.
Der Fahrdienstleister Uber steht mal wieder massiv in der Kritik. dpa/Laura Dale/PA Wire

Es könnte verdammt eng werden und sehr, sehr teuer für den aufstrebenden Fahrdienstleister und Taxi-Konkurrenten. Denn seit Jahren soll es gerade im Uber-Heimatland USA sexuelle Übergriffe und Gewalt von Uber-Fahrern geben.

Dagegen klagen wollen nun etwa 550 Frauen, wie eine US-Anwaltskanzlei am Mittwoch in San Francisco bekannt gab. Uber wird von den Klägerinnen vorgeworfen, jahrelang nicht genug gegen diese Probleme unternommen zu haben, obwohl den Verantwortlichen der Ernst der Lage seit 2014 bewusst gewesen sei. Dabei reichen die Vorwürfe von Belästigungen bis hin zu Entführungen und Vergewaltigungen.

Uber erklärte zunächst, sich zu offenen Rechtsverfahren nicht äußern zu können. Später gab es dann doch noch ein Statement: „Sexuelle Übergriffe sind ein entsetzliches Verbrechen und wir nehmen jeden einzelnen Bericht ernst.“ Eine Sprecherin des Unternehmens wies zudem darauf hin, dass das Rechtsverfahren bereits seit Februar 2022 laufe, die Kanzlei bislang aber erst zwölf Fälle angezeigt habe.

Probleme bei Uber sind bereits länger bekannt

Die Probleme an sich sind ohnehin seit Langem bekannt. Erst vor rund zwei Wochen veröffentlichte der Konzern das Ergebnis einer eigenen Untersuchung, wonach es allein in den Jahren 2019 und 2020 Berichte über 3824 sexuelle Übergriffe von Fahrern gab. Uber hat sich deshalb auch in der Vergangenheit schon mit Klagen auseinandersetzen müssen. 2018 etwa akzeptierte das Unternehmen einen Vergleich mit zwei Frauen. Uber betont, Maßnahmen gegen solche Vorfälle zu ergreifen. Doch nicht alle kaufen dem Konzern das ab.

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„Uber könnte so viel mehr tun, um seine Mitfahrerinnen und Mitfahrer zu schützen“, meint Klägeranwalt Adam Slater. „Kameras, um Angriffe zu verhindern, robustere Background-Checks für Fahrer, ein Warnsystem, wenn Fahrer von ihren Routen abweichen.“ Doch das Unternehmen lehne diese Maßnahmen ab.