Fund auf Madagaskar

Sensation: Forscher entdecken Mini-Chamäleon – und es hat riesige Genitalien!

Das Tier ist nur winzige 13,5 Millimeter lang – und damit das kleinste bekannte Männchen unter fast 11.500 Reptilienarten.

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Sieht nicht glücklich aus, ist aber putzig: das neu entdeckte Mini-Chamäleon.
Sieht nicht glücklich aus, ist aber putzig: das neu entdeckte Mini-Chamäleon.Foto: Frank Glaw/SNSB-ZSM/dpa

Dieses Mini-Lebewesen ist einfach putzig – doch nicht alles an diesem Chamäleon ist winzig… Ein internationales Forscherteam entdeckte die bisher unbekannte Art auf Madagaskar, der besondere Funde wurde jetzt im Fachjournal „Scientific Reports“ veröffentlicht. Eine Besonderheit ist allerdings zum Kichern: Das Männchen hat, gemessen am kleinen Körper, ein ziemlich großes Geschlechtsteil.

Das Tier sei nur winzige 13,5 Millimeter lang – und damit das kleinste bekannte Männchen unter fast 11.500 Reptilienarten, erklärte der Münchner Erstautor der Studie, Frank Glaw. Spektakulär: Das Genital des Tiers mache 18,5 Prozent der Länge des Körpers aus. Ein Vergleich mit anderen Arten ergab: Kleinere Chamäleon-Arten weisen im Vergleich zur Körpergröße oft tendenziell größere Genitalien auf.

Die Erklärung dafür: Vor allem bei kleineren Arten sind die Weibchen oft größer als die Männchen. So ist es auch bei der neu entdeckten Art: Das Weibchen sei hier mit 19 Millimetern ein ganzes Stück größer als das Männchen, heißt es. „Demnach bräuchten die extrem miniaturisierten Männchen verhältnismäßig größere Genitalien, um eine erfolgreiche Paarung mit ihren deutlich größeren Weibchen zu ermöglichen“, erklärte Miguel Vences von der Technischen Universität Braunschweig. Bei einer ebenfalls sehr kleinen Art machten die Genitalien sogar fast ein Drittel der Körperlänge aus. Übrigens: Das Geschlechtsteil bei Schuppenkriechtieren wird „Hemipenis“ genannt.

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Die neue Art wurde bei einer deutsch-madagassischen Expedition im Norden der Insel entdeckt und trägt den Namen Brookesia nana. Die Verbreitungsgebiete der meisten Zwergchamäleons seien sehr klein und umfassten manchmal nur eine Fläche von wenigen Quadratkilometern. Trotz großer Mühe sei es nicht gelungen, weitere Exemplare der neuen Art zu finden, heißt es.