Oberstaatsanwalt Harald Lustig (li.) und Polizeipräsident von Aalen Reiner Möller auf einer Pressekonferenz, nachdem die Polizei einen mutmaßlichen Verdächtigen gefasst hat im Zusammenhang mit dem gewaltsamen Tod mehrerer Seniorinnen in der Region Schwäbisch Hall.
Oberstaatsanwalt Harald Lustig (li.) und Polizeipräsident von Aalen Reiner Möller auf einer Pressekonferenz, nachdem die Polizei einen mutmaßlichen Verdächtigen gefasst hat im Zusammenhang mit dem gewaltsamen Tod mehrerer Seniorinnen in der Region Schwäbisch Hall. Marijan Murat/dpa

Fahndungserfolg der Polizei Schwäbisch Hall. Sie hat einen Mann gefasst, der in Baden-Württemberg zwei Seniorinnen ermordet und einen 83 Jahre alten Mann überfallen und beraubt zu haben. Der 31-jährige Serbe sitzt in Untersuchungshaft, teilte die Polizei am Mittwoch mit. Er wird dringend verdächtigt, in der vergangenen Woche eine 89-Jährige in Michelbach an der Bilz sowie im vergangenen Dezember eine 77-Jährige in Schwäbisch Hall getötet zu haben.

Die Leichen der Frauen waren in ihrer Wohnung entdeckt worden. Eine Tatwaffe sei im Umfeld des Tatorts in Michelbach sichergestellt worden. Worum es sich dabei handelt, wurde zunächst nicht mitgeteilt. Ob der mutmaßliche Täter auch für weitere Taten verantwortlich ist, sei noch unklar.

Lesen Sie auch: Millionenklage gegen Marilyn Manson: Er soll 16-jährige Jungfrau vergewaltigt haben >>

Polizei: Mord aus Habgier

Im Fall der Toten von Schwäbisch Hall gehe die Staatsanwaltschaft von Mord aus Habgier aus. Dort soll der Verdächtige einen Geldbetrag in niedriger bis mittlerer dreistelliger Höhe erbeutet haben. Im Fall der Getöteten aus Michelbach sprachen die Ermittler von Totschlag.

„Zahlreiche Puzzleteilchen haben zur Identifizierung des Täters geführt“, sagte Polizeipräsident Reiner Müller. So seien DNA-Spuren gefunden worden. Außerdem habe auch ein Phantombild des mutmaßlichen Täters zum Fahndungserfolg beigetragen, das nach dem Raubüberfall in Ilshofen angefertigt worden war. Der Verdächtige hatte sein Opfer dabei Mitte Januar mit einer Schusswaffe bedroht.

Lesen Sie auch: Stealthing! Mann lässt beim Sex heimlich das Kondom weg. Das kann Vergewaltigung sein! >>

Verdächtiger schweigt zu den Vorwürfen

Der 31-Jährige habe zu den Vorwürfen bislang keine Angaben gemacht, sagte Oberstaatsanwalt Harald Lustig. Der Beschuldigte sei nach eigenen Angaben Anfang Dezember nach Deutschland mit seiner Frau sowie zwei Kindern eingereist. Eine Meldeadresse in Deutschland habe er nicht.

Der Tod der Seniorinnen hat die Menschen in der Region Schwäbisch Hall schwer verunsichert. Ungeklärt ist bisher auch der Tod einer 94 Jahre alten Seniorin, deren Leiche im Oktober 2020 in Schwäbisch Hall ganz in der Nähe der Wohnung der toten 77-Jährigen gefunden worden war. Auch hier geht die Polizei von einem Tötungsdelikt aus. Im September 2021 hatte die Staatsanwaltschaft die Ermittlungsakte zunächst geschlossen, weil es keine weiteren Erkenntnisse gab.