Sein Mittagessen war schuld! Mann löst Alarm im Atomkraftwerk in Temelin aus
Als der Arbeiter zum Dienst kam, schlugen die Messgeräte für Radioaktivität aus - und es wurde Alarm ausgelöst.

Schon in der Vergangenheit gab es Katastrophen in Atomkraftwerken – es ist kein Wunder, dass mit einem Alarm in einer solchen Anlage nicht zu spaßen ist. Und doch ist die Geschichte, die einem Arbeiter im tschechischen Atomkraftwerk Temelin geschah, zum Schmunzeln – und etwas unglaublich ist sie obendrein. Der Mann löste im Jahr 2015 ausgerechnet mit seinem Mittagessen einen Alarm in der Anlage aus. Was steckte dahinter?
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Das Kernkraftwerk Temelin nahe der gleichnamigen Stadt ist hinsichtlich seiner Leistung das größte Kraftwerk in der tschechischen Republik. Das Werk in der Region Südböhmen liegt etwa 50 Kilometer von der österreichischen und 60 Kilometer von der deutschen Grenze entfernt. Seit dem Jahr 2000 ist das Kraftwerk in Betrieb. Es sollte sogar weiter ausgebaut werden: Eigentlich sollte das Kraftwerk schon vor Jahren zwei weitere Reaktoren bekommen, doch der Plan wurde 2014 wegen fehlender Wirtschaftlichkeit verworfen.
Das Mittagessen war's! So kam es zum Alarm im Kraftwerk Temelin
Im Jahr 2015 machte das Kraftwerk dann mit einer anderen Geschichte Schlagzeilen: Ein Arbeiter löste hier ausgerechnet mit seinem Mittagessen einen Alarm aus. Der Grund: Der Mann hatte ein Wildschwein gegessen, das durch radioaktive Strahlung kontaminiert war, hieß es in Berichten. Er arbeitete bei einer Fremdfirma – und als er an jenem Tag das Gelände des Kraftwerkes Temelin betreten wollte, schlugen die Messgeräte an.
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„Am Ende kam heraus, dass er am Tag zuvor kontaminiertes Wildschweinfleisch aus dem Böhmerwald zu Mittagessen hatte“, sagte Marek Svitak, Sprecher des AKW Temelin. In dieser Region sind noch heute die Spätfolgen des Reaktor-Unglücks von Tschernobyl spürbar. In einem Bericht hieß es, dass die Hälfte der geschossenen Wildschweine aus diesem Wald noch im Jahr 2017 die Grenzwerte für Radioaktivität überschritten.
Verseuchtes Wildschwein: Mittagessen löste Alarm in Temelin aus
Der Grund: Im Untergrund wachsen die sogenannten Hirschtrüffel. In den Pilzen sammeln sich bis heute die radioaktiven Elemente an, die 1986 mit der radioaktiven Wolke nach Westen zogen und in dem Gebiet niedergingen. Besonders im Winter fressen die Wildschweine gern jene Trüffel – denn dann ist das übrige Nahrungsangebot begrenzt.
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Glück im Unglück für den Arbeiter im Kernkraftwerk Temelin: Die Messungen und Untersuchungen zeigten, dass seine Gesundheit nicht gefährdet war. Denn: In seinem Fall seien die Grenzwerte nicht überschritten worden. Dass er mit seinem Essen von Tag zuvor allerdings gleich einen Alarm in einem Atomkraftwerk auslöste, dürfte dem Mann einen gehörigen Schrecken eingejagt haben…
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