Charles Feeney zusammen mit Warren Buffet.
Charles Feeney zusammen mit Warren Buffet. Foto: Bill and Melinda Gates Foundation/Barbara Kinney

Er hatte mehr als acht Milliarden Dollar auf dem Konto. Doch jetzt ist Charles „Chuck” Feeney quasi mittellos. Und der 89-Jährige könnte darüber nicht glücklicher sein.

Feeney hatte 1960 die „Duty Free”-Märkte in den Airports gegründet und damit Milliarden gescheffelt. Doch er selbst lebte in größter Bescheidenheit. Bis er die Idee hatte, sein Vermögen noch zu Lebzeiten zu spenden. Das Konzept „Giving While Living“ wird auch von schwerreichen Kollegen wie Bill Gates oder Warren Buffet kopiert, die Feeney als regelrechten Helden verehren.

2012 begann Feeney, sein Geld durch seine Wohltätigkeitsorganisation wegzugeben. Nur zwei Millionen Dollar legte er für sich und seine Frau als Altersversorgung zurück – der Rest ging weg. Dem Wirtschaftsmagazin „Forbes“ verriet er: „Wir können keinen Cent mit ins Jenseits nehmen. Warum sollte man sein Geld denn nicht noch zu Lebzeiten weggeben, wenn du selbst die Kontrolle darüber hast? Und man auch die Resultate seines Gebens mit eigenen Augen sehen kann!“ Seither wurde Stiftungen, Universitäten und Wohltätigkeitsorganisationen auf der ganzen Welt von Feeney bedacht. Auch oft anonym. So investierte er in die Friedensgespräche in Nordirland, 270 Millionen Dollar in die Modernisierung des Gesundheitssystems in Vietnam und gab 350 Millionen Dollar aus, um das abgewrackte Roosevelt Island vor New York in eine Technologie-Hochburg zu verwandeln.

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Das meiste Geld – 3,7 Milliarden Dollar – gab Feeney für Investitionen ins Schulwesen aus. Davon floss eine Milliarde an seine Ex-Uni Cornell. Mehr als 870 Millionen spendete er an Organisationen, die sich für Menschenrechte und soziale Verbesserungen einsetzen. Mit 62 Millionen Dollar versuchte er – bislang vergeblich – die Todesstrafe in den USA aufzuheben. Eine Kampagne, die zur Durchsetzung von Obamas Gesundheitsreform führte, war ihm 76 Millionen Dollar wert. Und 176 Millionen flossen in die Hirnforschung – an das „Global Brain Health Institute” at the University of California, San Francisco.

Feeney freut sich sehr über seine gelungene Mission: „Es war so viel Fun, zu geben, während ich noch lebe. Weil mir alle Zwecke sehr am Herzen liegen.“