Schwarzer stirbt nach brutalem Polizeieinsatz
Der Mann fleht um Hilfe. „Ich kann nicht atmen“, sagt George Floyd immer wieder. Doch das Knie eines weißen Polizeibeamten bleibt ihm im Genick. Bis sich der Afroamerikaner nicht mehr rührt.

Wieder ein schockierendes Video aus den USA: Ein weißer Polizist in der Stadt Minneapolis drückt sein Knie mehrere Minuten lang an den Hals eines schwarzen Verdächtigen, der wiederholt um Hilfe fleht, bevor er das Bewusstsein verliert. Der Afroamerikaner starb kurz danach in einem nahen Krankenhaus. Die Polizei Minneapolis teilte mit, der Vorfall werde nun nicht nur intern, sondern auch von der Bundespolizei FBI untersucht.
Der Bürgermeister der Stadt im Bundesstaat Minnesota, Jacob Frey, zeigte sich entsetzt: „Es sollte in Amerika kein Todesurteil sein, schwarz zu sein.“ Die vier in den Fall involvierten Polizisten seien entlassen worden, teilte Frey über Twitter mit. Der Mann, George Floyd, hätte nicht sterben dürfen, betonte Frey.
Die Polizei erklärte, die Beamten seien an den Ort gekommen, um einen Betrugsfall zu untersuchen. Der gut 40 Jahre alte Verdächtige habe Widerstand geleistet. Dann heißt es: „Die Beamten konnten den Verdächtigen in Handschellen bekommen und stellten fest, dass er medizinische Hilfe zu brauchen schien.“

Ein zehn Minuten langes Video auf Facebook zeigt, wie ein weißer Polizist auf dem Hals des Mannes kniet. Anfangs spricht dieser noch und sagt wiederholt: „Ich kann nicht atmen.“ Er fordert die Beamten mehrmals auf, ihn loszulassen. Er sagt ihnen auch zu, dann freiwillig ins Polizeiauto einzusteigen. „Ich kann nicht atmen“, wiederholt er. Ein Passant fordert die Polizisten wiederholt auf, den Verdächtigen loszulassen.
Der Mann am Boden wird dann zunehmend ruhiger, bevor er das Bewusstsein zu verlieren scheint. „Messt seinen Puls“, schreit ein Passant. Sanitäter laden den Mann etwa acht Minuten nach Beginn des Videos in einen Krankenwagen. In dem Video sind zwei Polizisten zu sehen; welche Rolle die beiden ebenfalls entlassenen Beamten spielten, blieb zunächst unklar.
Auf den Straßen von Minneapolis forderten Hunderte Demonstranten Gerechtigkeit. Auf Schildern waren Slogans wie „Ich kann nicht atmen“ zu sehen. Wie örtliche Medien übereinstimmend berichteten, kam es nach einer zunächst friedlichen Versammlung später auch zu Zusammenstößen mit der Polizei.