Prozess um rassistische Attacke in Palma

Schwarzen Türsteher auf Mallorca verprügelt: Leipziger Neonazis zu zwei Jahren Haft verurteilt

Das Opfer konnte die Klinik erst nach einem halben Jahr verlassen. Eigentlich hatte die Staatsanwaltschaft 13 Jahre Haft gefordert. 

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Der Megapark auf Mallorca. Hier wurde der Türsteher von zwei deutschen Neonazis verprügelt.
Der Megapark auf Mallorca. Hier wurde der Türsteher von zwei deutschen Neonazis verprügelt.dpa/Clara Margais

Im Juni 2019 zerstörten Robert F. und Johannes H. aus Leipzig das Leben eines Türstehers auf Mallorca. Sie prügelten so lange auf den Senegalesen ein, bis er bleibenden Schäden davon trug. Nun wurden die beiden Neonazis in Palma zu Haftstrafen von zwei Jahren verurteilt.

Die beiden Sachsen waren per Video zugeschaltet

Die beiden Sachsen wurden zum Prozess in Mallorcas Inselhauptstadt Palma am Montag per Video zugeschaltet, doch zu einer richtigen Verhandlung kam es gar nicht erst, denn zuvor hatten sich bereits Anklage und Verteidigung auf das Strafmaß geeinigt. Das Ergebnis: Zwei Jahre Gefängnis auf Bewährung und ein Schmerzensgeld in Höhe von insgesamt 150.000 Euro. Die Bewährungszeit wurde demnach auf fünf Jahre festgelegt. Die Auflagen besagen unter anderem, dass die beiden Männer, die aus der Neonazi- und Hooliganszene stammen, die Balearen nicht mehr betreten dürfen. 

Damit liegt die Strafe, der Robert F. und Johannes H. bereits zugestimmt hatten, weit unter den ursprünglich geforderten 13 Jahren Haft. Sie warf den Männern schwere Körperverletzung aus rassistischen Motiven vor. Im Juni 2019 waren die Angeklagten mit mehreren Freunden zu einem Marc Terenzi-Konzert im Megapark. Einer der Freunde betrat dabei die Bühne und wurde von dem Türsteher der Bühne verwiesen. Robert H. schlug dem Türsteher mit der Faust in den Nacken, Johannes H. stieß den Mann zu Boden. Die beiden Sachsen traten unter rassistischen Beleidigungen auf ihr Opfer ein.

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Er trug schwere Verletzungen an der Wirbelsäule davon. Erst nach einem halben Jahr konnte er die Klinik verlassen. Bis heute hat er Lähmungserscheinungen am linken Arm und am linken Bein.