Schock-Urteil: Frau muss Ex-Ehemann Album mit Nacktbildern überlassen
Die MeToo-Bewegung ist anscheinend noch nicht bis zu den Gerichten des US-Bundesstaats Utah vorgedrungen.

Die MeToo-Bewegung ist scheinbar noch nicht bis zu den Gerichten des US-Bundesstaats Utah vorgedrungen. Anders lässt sich die ungeheure Entscheidung eines Scheidungsrichters nicht erklären. Dieser ordnete an, dass Lindsay Marsh ihrem Ex-Ehemann ein Album ihrer Nacktfotos überlassen muss.
Die Frau aus Utah hatte im April 2021 nach 25 Jahren die Scheidung eingereicht. Als Antwort führte ihr Ex-Ehemann Chris in seinem Gerichtsantrag auf, welche Dinge er bei der Gütertrennung für sich beansprucht. Darunter auch das Album mit erotischen Fotos, das seine Frau ihm am Anfang der Ehe geschenkt hatte.

Lindsay hatte sich dafür extra von einem professionellen Fotografen „künstlerisch geschmackvoll im Boudoir-Stil“ nackt und in durchsichtigen Negligés ablichten lassen und jedes Foto mit einer „liebevollen und sehr intimen Nachricht“ versehen. Lindsay Marsh pochte deshalb darauf, das Album selbst zu behalten und „die Fotos zu verbrennen“. Um so geschockter war sie, als sich Richter Michael Edwards auf die Seite von Ex Chris Marsh schlug und ihm das Album zusprach.
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Lindsay Marsh protestierte und ging an die Medien im Mormonenstaat. In einem Interview mit der Salt Lake City Tribune verriet sie: „Ich bin fassungslos. Ich fühle mich gedemütigt, sexuell ausgenutzt und erniedrigt.“ Worauf der Richter zumindest einlenkte und entschied, dass Lindsay Marsh das Original-Album behalten, sie ihrem Mann allerdings eine Kopie mit „zensierten Fotos“ überlassen muss.

Was die 53-Jährige fast noch schlimmer findet: „Es ist jetzt erst recht traumatisch für mich. Das Gericht verlangt, dass ich das Album an eine dritte Person weitergebe, die dann entscheidet, wie sie die Intimstellen meines Körpers digital unkenntlich macht.“ Ein Mitspracherecht wie genau das geschieht und welche Körperstellen verpixelt werden hat Lindsay Marsh nicht: „Ich dachte zuerst, ich habe mich verlesen, als ich das Urteil bekommen habe!“
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Richter Edwards Begründung für seine Entscheidung: „Dem Ex-Ehemann stehen die Fotos mit den persönlich an ihn gerichteten Worten seiner damaligen Frau als Erinnerung zu.“