Schock-Fotos aus den Waldbrand-Gebieten: So zerstört ist die Natur nach den Feuern in der Sächsischen Schweiz und Brandenburg
Die ersten Bilder aus den Katastrophengebieten zeigen: Von der Natur ist an den betroffenen Stellen nicht viel übrig.

Noch immer wüten die Waldbrände vor allem im Nationalpark Sächsische Schweiz – der Regen am Sonnabend sorgte leider nur für etwas Entspannung. Hunderte Einsatzkräfte in Deutschland auf der böhmischen Seite des Nationalparks kämpfen gegen die Flammen – und schon jetzt wird an manchen Stellen deutlich, welche Folgen die Brände haben werden. Denn die ersten Bilder aus den Katastrophengebieten zeigen: Von der Natur ist an den betroffenen Stellen nicht viel übrig.
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Fotos aus der Sächsischen Schweiz, aus Brandenburg, aber auch aus Tschechien zeigen, wie hart die entsprechenden Waldgebiete getroffen wurden: In den sonst dicht bewaldeten Landschaften stehen noch die Skelette von Bäumen, bis ins Erdreich haben sich die Flammen der Bodenfeuer gefressen. Manche Landstriche erinnern eher an Baum-Friedhöfe. Ein Bild aus Tschechien zeigt einen Feuerwehrmann in einer völlig abgefackelten Landschaft – Naturfreunden blutet das Herz.

Vor allem in den Nationalpark-Regionen trifft es die Natur schwer. In der Sächsischen Schweiz seien Felsreviere mit einer typischen Felsriffvegetation betroffen: mit Birken durchsetzte Kiefernwälder und mit Heidekraut am Boden. Da hier keine Forstwirtschaft stattfand, hat die Vegetation in dieser Konstellation die Jahrhunderte überdauert, erklärt Hanspeter Mayr, Sprecher der Nationalparkverwaltung.
Haben die toten Borkenkäfer-Wälder einen Einfluss auf den Waldbrand?
Das Problem: An normale Temperaturextreme sind solche Altbestände gut angepasst - nicht aber an ein Feuer dieser Dimension. Wie Zunder brannten auch die schon vorher abgestorbenen Wälder, die in der Vergangenheit bereits dem Borkenkäfer zum Opfer fielen. Im Nationalpark wurde kaum eingegriffen, als sich der Schädling in den vergangenen Jahren immer weiter ausbreitete – die toten Bäume blieben stehen.
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Sachsens Umweltminister Wolfram Günther argumentierte bereits dagegen. „Wir haben den Brand in Wäldern – ganz egal, ob dort jetzt Totholz steht. Mittlerweile brennen hier auch dicht belaubte Buchen, auch das haben wir hier noch nicht so erlebt“, sagt er.


Fakt ist aber: Es wird Ewigkeiten dauern, bis sich die Natur regeneriert hat. Das Elbsandsteingebirge hat sandigen Boden, der von Natur aus sehr wasser- und nährstoffarm ist. Deshalb wird die Regeneration hier langsamer ablaufen als in fruchtbaren Gebieten. Experten auf tschechischer Seite schätzen, dass es mindestens 100 Jahre dauern könnte, bis der Wald im Zustand wie vor dem Brand sei. Das wird sicherlich auch für den Wander- und Klettertourismus der Region Folgen haben.
Am Samstag waren bei der Brandbekämpfung 350 Leute im Einsatz. Inzwischen sind 13 Hubschrauber für Löschflüge vor Ort. Zudem sind Quads geordert worden, mit denen die Versorgung der Löschtrupps einfacher und schneller erfolgen kann. Am Freitagabend waren bei einem Erkundungsflug eines Hubschraubers weitere Brände mit starkem Rauch entlang der deutsch-tschechischen Grenze im Bereich des Zschand und der Partschenhörner entdeckt worden.