Auf vielen Festivals lassen Besucher ihren Müll und ihre Zelte einfach liegen. (Symbolfoto)
Auf vielen Festivals lassen Besucher ihren Müll und ihre Zelte einfach liegen. (Symbolfoto) IMAGO / BeckerBredel

Lagerfeuer, die mit Stühlen gefüttert werden und andere Zelte, die in Flammen aufgehen, Schlägereien und auch Nadelangriffe. So fiel die Kurz-Bilanz des Reading-Festivals im gleichnamigen Ort in Süd-England aus. dabei hätte man durchaus damit rechnen können, denn neu ist ein solches Verhalten nicht. Wieso unternahm die Security nichts dagegen?

Sogar Kinder waren vom Feuer bedroht

Schon gegen 16:00 Uhr beobachteten einige Besucher, wie sich die Stimmungslage änderte, andere Besucher wurden aggressive und fingen langsam an, komplett zu eskalieren. Viele versuchten dann zu ruhigeren Orten zu wechseln oder verließen das Festival ganz, eine gute Entscheidung, wie sich später rausstellte. Sicherheitskräfte waren nur begrenzt vor Ort und konnten die Randalierenden nicht wirklich unter Kontrolle halten.

Die ausgelösten Brände breiteten sich aus und griffen auf weitere Zelte über, selbst von Besuchern, die mit dem ganzen Chaos nichts zu tun hatten. Kinder, die auch anwesend waren, hatten Angst und mussten von ihren Eltern abgeholt werden. Bis tief in die Nacht wurde von vielen Besuchern unmögliches und unkontrolliertes Verhalten gezeigt. Erst tief in der Nacht zogen die Sicherheitskräfte die Reißleine: „Bringt euch in Sicherheit und nehmt eure Zelte mit nach Hause!!“, schrieben sie auf Twitter. Dieser Kontrollverlust zog viel Spott nach sich.

Brandstiftung und Chaos sind in Reading nichts Neues

Mittlerweile müssten die Veranstalter allerdings besser vorbereitet sein, denn das Reading-Festival ist bereits seit Jahren für solche Eskalationen bekannt. Trotzdem wurde nur recht wenig gegen das Chaos unternommen. Noch ironischer wird das ganze wenn man bedenkt, dass das Festival für Umwelt- und Klimaschutz stehen soll, etwas, was die Bilder im nachhinein zeigen, wohl nicht eingehalten wurde. 

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Kohle, Müll, Flaschen und Spritzen sind überall verteilt, der ganze Boden ist übersäht mit Schrott und Dreck. Von Umweltschutz kann hier nicht die Rede sein. Bisher haben sich die Veranstalter noch nicht zu der Katastrophe gemeldet, es wurde aber oft das Verhalten der Sicherheitskräfte kritisiert. Vielleicht wird sich die Situation in Zukunft bessern, wenn man sich aber ansieht, seit wann so ein Verhalten beim Festival stattfindet, scheinen solche Besserungen unwahrscheinlich.