Livestream aus dem Auto
Rückwärts einparken und das Internet schaut zu – Fahrlehrer überträgt Fahrstunden im Netz
Mehrere Kameras lassen die Zuschauer an den Abenteuern der Fahrschüler teilhaben.

Es scheint eine coole Idee zu sein, wenn auch der technische Aufwand nicht ganz unerheblich ist: Fahrstunden live im Internet. Man darf natürlich nicht kamerascheu sein, wenn man bei diesem Fahrlehrer ins Auto einsteigt.
Ein Fahrlehrer aus Baden-Württemberg überträgt seinen Unterricht live im Internet. „Mittlerweile fahre ich ein halbes Studio im Auto mit rum“, sagte Fabian Schittenhelm aus Ostfildern der Deutschen Presse-Agentur. Die Zuschauer können die Fahrstunden auf der Streaming-Plattform Twitch live mitverfolgen. Dafür hat der 34-Jährige sein Fahrschulauto unter anderem mit drei Kameras, Antennen, Routern und Mikrofonen ausgestattet. Die Zuschauer können ihm über die Chatfunktion Fragen stellen und den Unterricht kommentieren. Im Schnitt schauen rund 500 Menschen zu.
Wer nicht gefilmt werden möchte, bei dem bleibt die Kamera aus. Der Fahrlehrer, der auch sein Privatleben im Internet teilt, hat drei Kameras im Auto installiert. Eine filmt nach vorne mit. Eine weitere ist nach innen gerichtet, sodass die Zuschauer sehen können, wie die Schüler lenken. Über die dritte Kamera kann man beobachten, was gerade hinter dem Fahrzeug passiert. Nur bei den Prüfungen ist die Kamera laut Schittenhelm aus.
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Bei der Fahrprüfung bleibt die Kamera aus
Datenschutzrechtlich hat er keine Bedenken, weil das Geschehen nur live übertragen, nicht aber gespeichert werde. Wenn er nach der Fahrstunde einen Ausschnitt in den sozialen Medien hochlade, mache er insbesondere Autokennzeichen unkenntlich.

Der Fahrlehrerverband Baden-Württemberg sieht die Präsenz von Fahrschulen in den sozialen Medien grundsätzlich positiv. „Dass heute eine Fahrschule an Social Media nicht mehr vorbeikommt, das ist völlig unbestritten“, sagte der Erste Vorsitzende Jochen Klima. Wenn es um die Liveübertragung einer Fahrstunde gehe, dürfe das aber nicht zulasten der Aufmerksamkeit im Verkehr gehen.
Und was sagen die Fahrschüler von Schittenhelm? Die 17-jährige Amélie betont: „Ich bekomme das tatsächlich gar nicht mehr mit, ob die Fahrstunde so richtig übertragen wird.“ Sie wisse natürlich, dass die Stunde im Netz zu sehen sei, blende es aber komplett aus und fokussiere sich auf das Fahren. Auch Fahrschüler Tom hat nach eigenen Angaben keine Probleme damit, dass die Menschen im Internet auch seine Fehler während der Fahrstunde mitbekommen. Alle hätten schon einmal das Auto abgewürgt.