Rio de Janeiro: Mega-Party zu Silvester abgesagt – Karneval ebenfalls in Gefahr
„Wir hören auf die Wissenschaft.“ Mit diesen Worten teilte Rios Bürgermeister mit, die Party in Copacabana wieder ausfallen zu lassen.

Wegen der Corona-Pandemie hat die brasilianische Metropole Rio de Janeiro erneut ihre große Silvesterparty abgesagt. Nun warten die „Cariocas“, die Bewohner Rios, gespannt auf die Entscheidung zum brasilianischsten aller Feste: „Hoffentlich muss ich nicht auch noch den Karneval absagen, nicht nur wegen der Bedeutung dieses Fests für die Kultur, sondern auch wegen der wirtschaftlichen Bedeutung für die Stadt und Brasilien“, sagte Rios Bürgermeister Eduardo Paes am Samstag.
„Wir hören auf die Wissenschaft.“ Mit diesen Worten hatte Paes am Morgen bereits die Silvesterparty am Strand von Copacabana abgesagt. Das wissenschaftliche Komitee der Stadtverwaltung habe die Veranstaltung genehmigt, das des Bundesstaates nicht. „Also geht es nicht.“
Silvesterparty lockte jedes Jahr Millionen Touristen an
Die Silvesterparty in Rio ist eine der bekanntesten der Welt und zieht jedes Jahr Millionen Touristen an. Das Feuerwerk wird von Flößen auf dem Meer abgefeuert, am Strand von Copacabana treten Musiker, Bands und DJs auf. Die Party fand bereits im vergangenen Jahr nicht statt, ebenso wenig wie die ersatzweise geplante Online-Feier und dieses Jahr der Karneval.
In Brasilien haben sich nach offiziellen Angaben mehr als 22 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert, etwa 616.000 Patienten sind im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben.
Mit dem Fortschreiten der Impfkampagne wuchs der Optimismus am Zuckerhut wieder. In Rio sind inzwischen mehr als 75 Prozent der Bevölkerung über zwölf Jahre komplett geimpft. Auch mit Blick auf Karneval und Silvester trieb die Stadt die Corona-Impfungen voran.
Sambaschulen bereiten sich weiter auf die für Februar und März 2022 angesetzten Umzüge im Sambodrom vor. Tausende hoffen auf das Spektakel, die damit verbundenen Einnahmen und die Rückkehr der Touristen. Aber die neue Omikron-Variante, von der am Dienstag die ersten Fälle in Brasilien registriert worden waren, hat die Pläne ins Wanken gebracht.