Tierschützer sind entsetzt
Riesiger Fall von Welpenhandel: Diese Fotos brechen echten Tierfreunden das Herz
Auf der Autobahn A3 bei Würzburg fanden Mitarbeiter des örtlichen Tierheims 99 Hundebabys, lieblos eingepfercht in einem Transporter. Experten warnen vor dem schmutzigen Geschäft.

Das schmutzige Geschäft mit Tierbabys – es ist auch in Zeiten der Corona-Krise nicht zu bremsen. Nun kam es in Würzburg zu einem besonders drastischen Fall, der jetzt bekannt wurde: Mitarbeiter des Tierheims entdeckten auf der Autobahn einen Transporter mit 99 kleinen Welpen.
Es sind Bilder, die jedem Tierfreund das Herz brechen: Kleine, niedliche Hundebabys, eingepfercht in winzigen Verschlägen und Käfigen, die traurigen Augen betteln um Liebe. 99 Welpen waren es, die Mitarbeiter des Würzburger Tierheims schon vor Wochen in einem ungarischen Transporter auf der A3 entdeckten – die Geschichte veröffentlichte das Tierheim jetzt auf Facebook. „Das Transportfahrzeug mit den Welpen, die für den belgischen Markt bestimmt waren, erlitt einen Motorschaden und musste vom ADAC abgeschleppt werden“, heißt es dort. „Als die Gelben Engel im Laderaum des Transporters Geräusche hörten, verständigten sie die Polizei, die zusammen mit dem Veterinäramt das Fahrzeug kontrollierte und umgehend das Würzburger Tierheim informierte.“

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Vor Ort: Ein trauriges Bild. Viele von den eingepferchten Mini-Hunden waren augenscheinlich zu früh von ihren Müttern getrennt worden. Nach allen Impfungen müssten Welpen 15 Wochen alt sein, um transportiert werden zu dürfen. „Die abgeklärten Transporteure gaben die Welpen, die nachweislich zu jung waren, an das Würzburger Tierheim ab und durften mit den verbleibenden 81 Welpen ungehindert weiter nach Belgien fahren“, schreiben die Tierschützer. „Schrecklich, wenn man darüber nachdenkt, was wohl aus ihnen wurde“ Warum flog der Transporter nicht schon an der Grenze auf? „Für gewerbliche Transporte waren die Grenzen immer geöffnet“, heißt es.

Tierschützer warnen schon lange vor dem Geschäft mit den Welpen. Leider fallen immer wieder Käufer auf die Händler herein. „Und das, obwohl es viel Aufklärungsarbeit gibt. Aber der Kauf eines Welpen verläuft nicht rational, sondern emotional“, sagt Expertin Daniela Schneider von „Vier Pfoten“ dem KURIER. „Die süßen Bilder auf Verkaufs-Plattformen im Internet und dann der Anblick der Welpen sorgen dafür, dass der Beschützerinstinkt einsetzt.“ Die Tiere, die aus den Zuchtanlagen in Polen, Tschechien, Bulgarien, Ungarn und Rumänien kommen, sind oft krank. Man sehe es den Tieren aber kaum an, denn sie seien aufgeputscht durch Medikamente.

18 Welpen kamen im Tierheim unter, wurden zuerst in die Quarantäne-Station gebracht, untersucht und aufgepäppelt. Die Ärzte fanden Parasiten, außerdem waren mehrere Tiere mit einem Hunde-Virus infiziert. Zudem wogen die Hunde zum Teil nicht mehr als 700 Gramm. „Woher soll ein so kleiner und so geschwächter Körper die nötige Kraft nehmen, um gegen diese furchtbaren Krankheiten zu kämpfen?“, schreiben die Tierschützer. Wärmelampen, Medikamente und Schonkost halfen – dennoch starben acht der Welpen. „Wir konnten sie am Ende nur noch halten und ihnen das Gefühl geben, nicht alleine auf dieser schrecklichen Welt zu sein. Wir begleiteten sie auf ihrem letzten Weg und wir weinten um jedes einzelne unserer acht Babys, welche den Kampf verloren.“
Die verbleibenden seien noch nicht über den Berg, sagte ein Sprecher des Tierheims dem KURIER. Erst, wenn alles überstanden sei, werden sie in die Vermittlung gehen. Tierfreunde können dennoch helfen: Die Tierschützer suchen immer nach Spenden, um die Kosten für Versorgung und Medikamente für die Tiere bewältigen zu können. „Wir werden weiterhin alles tun, was nötig ist und hoffen, dass sich alle zehn weiter gut entwickeln und fit bleiben“, heißt es.