So sehen die Stahlbehälter von circolution aus, die derzeit bei Rewe getestet werden.
So sehen die Stahlbehälter von circolution aus, die derzeit bei Rewe getestet werden. Circolution

Eines steht fest: Ein „Weiter so“ können wir uns als Menschheit nicht leisten. Die Klimakrise schreitet immer weiter voran. Die Folgen können wir schon jetzt spüren, und sie werden noch heftiger werden. Doch die Politik verpasst es derzeit, an den großen Stellschrauben zu drehen, und die Energie- und Verkehrswende voranzutreiben und verspielt dadurch unsere Zukunft. Und so bleiben vorerst nur kleine Maßnahmen, so wie diese von Rewe.

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Pfand-Revolution bei Rewe: Wasserstoff-Lkw und neues Pfandsystem

Denn der Einzelhändler will, wie so viele Unternehmen dieser Tage, nachhaltiger werden. Das Unternehmen will bis 2040 auf Unternehmensebene klimaneutral sein und dafür auch seine Lkw-Flotte umrüsten. Seit ein paar Tagen ist der erste wasserstoffbetriebene Rewe-Lkw unterwegs.

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Und auch auf Kundenseite soll etwas passieren: Rewe testet derzeit Pfandbehälter für Süßwaren und Kaffee. Dabei setzt der Einzelhändler auf eine Zusammenarbeit mit dem Frankfurter Start-up circolution, das - wie der Name schon verrät - auf Kreislaufwirtschaft spezialisiert ist. Das Unternehmen gibt Metallbehälter aus, die über die bekannten Pfand-Automaten in Supermärkten zurückgegeben, anschließend inspiziert sowie gereinigt und im Anschluss bis zu 80 Mal wiederbefüllt werden können. 

Den Anfang machen bei Rewe zwei Produkte des Pilot-Kunden Nestlé: Die 400 Gramm-Packung des Nesquik-Kakao-Getränks und die Espresso-Bohnen der neuen Marke BE.AN in der 250 Gramm-Packung. Beim Einzelhändler wird man genau beobachten, wie sich die neue Verpackung auf das Kaufverhalten auswirkt und ob auch der Rücklauf der Verpackungen klappt. 

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Pfand-Revolution bei Rewe: Metall-Behälter haben 2,50 Euro Pfand

Mit einem Pfandbetrag von 2,50 Euro pro Metallbecher werden die Produkte im Einkauf allerdings erst einmal deutlich teurer. Die Freude dürfte dann beim Abgeben folgen. Je nachdem, wie viele Pfandbecher man zu Hause stehen hat, dürfte es sich beinahe um eine kleine Wertanlage handeln.

Die Verwendung der Stahlbecher soll in der Endabrechnung natürlich Verpackungsmüll sparen. Schließlich werden Kunststoffverpackungen oft energieintensiv hergestellt und nach Verbrauch entweder recycelt oder irgendwohin verschifft. Bei den Stahlbechern fällt als Abfall nur die Siegelfolie an.

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Das Problem: Bislang wird das neue Pfandsystem nur in einigen Märkten genutzt. Maximilian Bannasch vom Start-up circolution erklärte gegenüber der Lebensmittelzeitung allerdings, dass sie bereits in Gesprächen mit Rewe und anderen Food-Händlern sei, deren Rücknahme-Automaten Mehrweg akzeptieren.