Der Astronaut Matthias Maurer steht in einem Trainingsmodul. Ende des Jahres wird er auf der echten ISS einziehen.
Der Astronaut Matthias Maurer steht in einem Trainingsmodul. Ende des Jahres wird er auf der echten ISS einziehen. Foto: dpa/Felix Hörhager

Ende 2021 ist es endlich so weit. Dann wird der saarländische Astronaut Matthias Maurer (50) endlich zu seinem großen Abenteuer auf die Internationale Raumstation ISS aufbrechen. Ein knappes Jahr vor seiner großen Reise freut er sich schon auf das Essen im Weltraum. Das liegt auch daran, dass er sich etwas aus der Heimat mitnimmt, wie er verrät. Und seine Heimatmahlzeit klingt ziemlich üppig.

„Das ist die einzige Abwechslung, das einzige Stück Luxus, etwas genießen zu können, etwas Leckeres zu haben“, sagt Maurer im Gespräch mit der dpa. Daher sei für Astronauten „das Essen im Weltraum noch viel, viel wichtiger als auf dem Boden“. Meistens handele es sich dort oben eher um „funktionale Nahrung“. Da sei es ein Highlight, dass er auf seine Mission ein speziell zubereitetes Menü mitnehmen könne, das die Saarländer für ihn in einer Online-Abstimmung ausgesucht haben: Reh-Ragout mit Speck-Rahmwirsing und vorweg eine saarländische Kartoffel-Riesling-Cremesuppe.

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Doch das ist nicht die einzige Erinnerung an seine irdische Heimat, die Maurer Ende des Jahres zur ISS begleiten werde. „Ich werde natürlich Fotos von Familie und Freunden mitnehmen, das ist ganz wichtig für mich“, sagte er am Rande seines Trainings in Houston.

Zudem packe er einen Rötelstein ein: einen roten Stein aus seiner Heimat Gronig in der Gemeinde Oberthal. Diesen Stein habe man früher zum Malen und Zeichnen verwendet – und die Oberthaler seien damit als „Rötelkrämer“ bis ans Mittelmeer gereist, um Handel zu treiben. „Es ist ein schöner Gedanke, einen solchen Rötelstein mit ins All zu nehmen“, sagte der Astronaut.

Der Stein stehe für den „Austausch mit anderen Ländern und Kulturen“, der „Wissensaustausch garantiert“. „Und genau das machen wir auch heute: Wir fliegen zur ISS als Teil eines internationalen Teams, und der Rötelstein soll ein Zeichen dafür sein, was man erreichen kann, wenn man gemeinsam etwas Großes angeht“, meinte Maurer.

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Er wird der zwölfte Deutsche im All sein. Ein halbes Jahr lang wird der Astronaut der Europäischen Raumfahrtbehörde Esa auf dem Außenposten der Menschheit rund 400 Kilometer über der Erde leben. Der letzte Deutsche auf der ISS war der Geophysiker Alexander Gerst, zuletzt sogar als Kommandant der Raumstation.