Probleme beim Artenschutz: Wie der Brexit den Zoos das Leben schwer macht
Durch den Austritt Großbritanniens aus der EU wurden die Transporte schwieriger.

Je länger die Abstimmung über den und die Umsetzung des Brexit her ist, umso mehr kommt zutage, dass es irgendwie keine gute Idee gewesen ist. In immer mehr Bereichen treten Probleme auf: nun auch beim Schutz gefährdeter Arten in Zoos. Die Einrichtungen, die ihre Tiere üblicherweise für Zuchtprogramme austauschen, haben nun angesichts hoher Hürden für Kontrollen und Untersuchungen Probleme, diese Transporte durchzuführen, wie der Observer am Sonntag berichtete.
Nach Brexit wurden weniger Tiere zwischen EU und Großbritannien ausgetauscht
„Tiertransporte zwischen Zoos und Aquarien werden sorgfältig geplant, um eine genetisch gesunde Population zu erhalten“, sagte Nicky Needham vom britisch-irischen Zoo- und Aquarienverband. Dem Verband zufolge wurden zwischen Großbritannien und der EU in diesem Jahr bislang 84 Tiere transportiert, im gesamten vergangenen Jahr sogar nur 56. Vor dem Brexit waren es im Durchschnitt rund 1400 Tiere im Jahr.
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Gefährdet ist unter anderem das Östliche Spitzmaulnashorn, von dem nur noch wenige Tiere in Zoos existieren – viele davon leben dem Verband zufolge in britischen Zoos. Sollte das Schutzprogramm nicht weiter funktionieren, würde dies die Art weiter gefährden, so Needham.
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Kontrollen zwischen Großbritannien und EU extrem aufwendig
An den Grenzen müssen gemäß aktuellen EU-Regeln aufwendige Kontrollen und Untersuchungen durchgeführt werden. Entsprechend ausgestattete Kontrollposten gibt es dem Observer zufolge jedoch gar nicht an jedem Grenzübergang, sondern bislang nur an einigen Flughäfen. Das mache es de facto derzeit unmöglich, größere Tiere auszutauschen, die nur auf dem Land- oder Wasserweg transportiert werden können. „Eine Giraffe passt nicht in ein Flugzeug“, sagt Zak Showell vom Shaldon Wildlife Trust. Dass die Tiertransporte nur per Flieger stattfinden können, hat das Ganze den Betroffenen zufolge auch teurer gemacht.
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Ein Sprecher des britischen Landwirtschaftsministeriums machte Brüssel verantwortlich: „Das zeigt den Schaden, den der bürokratische Ansatz der EU für die Tier- und Pflanzengesundheit anrichtet.“ Man sei bereit, über eine pragmatische Herangehensweise zu verhandeln.
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