Das Gymnasium Kaiser-Friedrich-Ufer in Hamburg.
Das Gymnasium Kaiser-Friedrich-Ufer in Hamburg. Imago/Bode

Sie feierten eine illegale Party in der Schulaula und rauchten dabei offenbar Marihuana. Doch die Rede ist hier nicht etwa von Schülern, sondern von 15 Lehrerinnen und Lehrern des Hamburger Gymnasiums am Kaiser-Friedrich-Ufer. Der ausschweifende Abend ist nun ein Fall für die Hamburger Schulbehörde.

15 Lehrer feierten illegale Party in ihrer Schule

Die illegale Lehrer-Party soll sich bereits in der vergangenen Woche ereignet haben. Wie die sich auf Polizeikreise berufende Zeitung Welt berichtet, habe alles mit einer legalen Verabschiedung mehrerer Lehrer angefangen. Musiker seien in der Aula der Schule aufgetreten, dazu habe es Sekt und Bier gegeben. Nach der Veranstaltung hätten die meisten Lehrer die Schule verlassen, doch 15 blieben zurück.

Was genau dann passierte, ist unklar. Gesichert werden die Informationen erst wieder ab etwa 2 Uhr in der Nacht. Eine Streife, die in der Nähe der Schule eingesetzt war, um die Einhaltung der Corona-Regeln zu überwachen, sah Licht im Schulgebäude und wollte schauen, was es damit auf sich hat. Doch das Gebäude war verschlossen. Die in der Schule feiernden Lehrer sollen dann einen stellvertretenden Schulleiter angerufen haben, der den Polizisten die Tür öffnete. Wieso sie nicht selbst die Tür öffneten, oder ob sie gar keinen Schlüssel hatten, ist nicht bekannt.

Lehrer zogen sich in einen Turm der Schule zurück

Über das Bild, dass die Schule dann von innen bot, gibt es laut Welt unterschiedliche Angaben. Die Polizei berichtet demnach von zerstörtem Mobiliar, einer laufenden Musik- und Lichtanlage und Lehrern, die sich zu großen Teilen in einen Turm im Altbau der Schule zurückgezogen haben sollen. Die nach Marihuana riechende Aula soll hingegen leer gewesen sein. Vonseiten der Schule klingt das allerdings etwas anders. Demnach sollen sich knapp die Hälfte der 15 anwesenden Lehrer noch in der Aula befunden haben. Die Musik- und Lichtanlage und die Alkoholkisten seien Teil der vorausgegangenen Abschiedsfeier gewesen – ebenso wie eine kaputte Gitarre, die als Teil des Musiker-Auftritts zerschmettert wurde.

In der Aula fanden die Polizisten ihrem Bericht nach zwei Joints und ein Tütchen mit Marihuana. Der Zusammenhang zu den anwesenden Lehrern soll zwar noch ungeklärt gewesen sein, bei einer Lehrerin stellten die Beamten laut ihrem Bericht aber einen Marihuana-Geruch fest.

Die Polizei hat Ermittlungen aufgenommen. Einen Verstoß gegen die Corona-Regeln konnte sie aber nicht feststellen, da alle anwesenden Lehrer bereits zweimal geimpft waren. Mit allen Lehrern wurde bereits kurz nach dem Vorfall schulintern gesprochen – und nun schaltet sich auch die Hamburger Schulbehörde ein.

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Deren Sprecher wies in der Welt darauf hin, dass Schulgebäude keine privaten nächtlichen Feierräume seien und er von Lehrkräften vorbildliches Verhalten erwarte. „Alkoholkonsum oder Drogenkonsum in der Schule sind vollkommen undenkbar. Auch nächtliche Feiern in einem Schulgebäude zu privaten Zwecken sind nicht zulässig.“ Die Behörde prüfe bereits disziplinarrechtliche Schritte.