Polarwirbel kollabiert: Über 2000 Autos bleiben in Frankreich im Schneechaos stecken
Im Osten des Landes kam es in der Nacht zu Mittwoch zu zahlreichen Rettungseinsätzen. In einer Gemeinde mussten sogar Notunterkünfte eingerichtet werden.

Historische Kältewelle und Schneefälle in Spanien, nun auch noch Winterchaos in Frankreich: Wegen heftigen Schneefalls und Glätte sind im Osten Frankreichs Berichten zufolge in der Nacht zu Mittwoch mehr als 2000 Autos stecken geblieben. Erst am frühen Morgen löste sich das Chaos auf der Autoroute A40 bei Bellegarde-sur-Valserine nahe der Grenze zur Schweiz langsam auf. Der Bürgermeister der Gemeinde hatte im Ort Notunterkünfte für Gestrandete eingerichtet.
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Am Dienstagnachmittag seien noch Lastwagen ohne richtige Ausrüstung auf die Autobahn gefahren und hätten die Räumfahrzeuge blockiert, sagte Lucie Roesch von der zuständigen Präfektur dem Sender Franceinfo. Einsatzkräfte seien dann im Großeinsatz gewesen, um die Lage in den Griff zu bekommen.
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Der Wetterdienst hatte vor Schneefall gewarnt, der für die Jahreszeit nicht außergewöhnlich sei, aber den Straßenverkehr erheblich stören könne. Die Meteorologen meldeten am Morgen sechs Zentimeter Schnee in Annecy, 16 Zentimeter bei Bellegarde und 30 bis 40 Zentimeter in den Tälern bei Chamonix nahe des Mont-Blanc-Tunnels.
Wetter- und Klimaforscher weisen aber auf ein weiteres Phänomen hin, dass das Wetter derzeit in ganz Europa durcheinanderwirbelt: Der sogenannte Polarwirbel in rund 30 Kilometern Höhe ist im Januar kollabiert und könnte das Wetter der kommenden Tage und Wochen auch in Deutschland beeinflussen. Während in der Arktis deutlich zu hohe Temperaturen gemessen werden, strömt eisige Polar-Höhenluft südwärts. Wie stark der Einfluss dieses Wetterphänomens auf die aktuelle Wetterentwicklung ist, ist umstritten. „Es könnte aber ein Faktor gewesen sein“, so Atmosphärenforscherin Marlene Kretschmer über den historischen Kälteeinbruch in Spanien.