FBI-Razzia : Mode-Mogul Peter Nygard soll Mädchen vergewaltigt haben
Die Polizei durchsuchte Büros und Wohnräume des Multi-Millionärs. Die Vorwürfe erinnern an den Fall Jeffrey Epstein. Auch ein gemeinsamer Bekannter der beiden taucht wieder auf.

Vergewaltigung, Sexhandel und sexuelle Ausbeutung. Die Vorwürfe klingen vertraut, musste sich doch bis zu seinem Selbstmord in der Gefängniszelle der Multimillionär Jeffrey Epstein mit ihnen auseinandersetzen. Doch offenbar war er kein Einzelfall, denn nun ermittelt das FBI wegen der gleichen Anschuldigungen gegen einen anderen steinreichen Unternehmer: Peter Nygard.
Die New Yorker Polizei durchsuchte nun zusammen mit dem FBI Büros und Wohnräume des finnisch-kanadischen Mode-Moguls. Die Ermittlungen ziehen sich schon über Monate. Zehn Frauen hatten eine Sammelklage eingereicht, in der sie dem 77-Jährigen vorwerfen, sie systematisch sexuell missbraucht zu haben. Er soll sie mit der Aussicht auf Geld und eine Karriere als Model auf sein Privatanwesen auf den Bahamas gelockt haben. Dort soll er ihnen Drogen und Alkohol gegeben und sie vergewaltigt haben. Er soll sie zu bizarrsten Sexpraktiken gedrängt haben. Mehrere der Frauen geben an, zur Tatzeit minderjährig gewesen zu sein.
Schon mehrere Anzeigen gegen Nygard
Es sind aber längst nicht die einzigen Vorwürfe gegen Nygard, der sieben Kinder von vier verschiedenen Frauen hat und nun alle Vorwürfe über einen Sprecher abstreiten lässt. Wie die „New York Times“ berichtet, sei er seit dem Jahr 1980 von neun Frauen in Kalifornien und Kanada wegen sexueller Übergriffe angezeigt worden. Dabei handele es sich vor allem um ehemalige Angestellte. Weitere neun Frauen sollen der Zeitung von Vergewaltigungen, unsittlichen Berührungen und sexuellen Avancen berichtet haben. Und auch das FBI ermittelt nicht zum ersten Mal gegen Nygard. 2015 und 2017 prüfte die Behörde Vorwürfe, der Mode-Mogul würde einen Sexhandel betreiben. Die Untersuchungen verliefen damals allerdings im Sande.

Wie es diesmal ausgeht, dürfte wohl nicht nur Nygard selbst, sondern auch Prinz Andrew interessieren. Der Lieblingssohn der Queen, dem im Zuge des Epstein-Skandals vorgeworfen wird, eine Minderjährige zum Sex gezwungen zu haben, ist seit Jahren mit Nygard befreundet – und besuchte ihn mindestens einmal auf seinem Bahamas-Anwesen, wie ein Foto aus dem Jahr 2000 belegt.