Bei einem Bahnunglück in Recklinghausen sind zwei Kinder von einem Güterzug erfasst worden.   
Bei einem Bahnunglück in Recklinghausen sind zwei Kinder von einem Güterzug erfasst worden.    Marcus Gayk/TNN/dpa

Zwei Kinder sind in Recklinghausen von einem Güterzug erfasst worden. Bei dem Unglück sei ein Kind getötet und das andere schwer verletzt worden, sagte ein Sprecher des Lagezentrums im nordrhein-westfälischen Innenministerium am Donnerstagabend. Die genauen Umstände waren zunächst offen.  

In der Nacht zum Freitag teilte die Polizei mit, dass es sich bei dem tödlich verletzten Kind um einen zehnjährigen Jungen handelt. Ein weiterer Junge (9) erlitt schwerste Verletzungen und wurde in ein Krankenhaus gebracht, hieß es weiter. Am Freitagmorgen vermeldeten die Behörden, dass der Junge außer Lebensgefahr sei. 

Zudem teilten die Ermittler mit, dass es keine Hinweise auf weitere betroffene Kinder gebe. Die Feuerwehr habe eine Drohne mit Wärmebildkamera eingesetzt. Die Angehörigen würden von Opferschutzbeauftragten betreut. 

Innenminister: „Es ist fürchterlich“

Nach dem Unfall kämpft das schwer verletzte Kind nach den Worten von NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) ums Überleben. Das Kind werde in einem Krankenhaus versorgt, sagte der Minister in der Nacht am Einsatzort. Unklar sei, wie es zu dem Unglück kommen konnte, sagte Reul. Der Minister sprach von einem großen „Drama, wenn Kindern so etwas passiert“. So etwas lasse einen nicht ruhig. „Es ist fürchterlich“, sagte  Minister Reul. Die Ermittlungen dauerten in der Nacht an. 

Der Lokführer hatte von einer Kollision berichtet

Laut Informationen der Recklinghäuser Zeitung hatte der Lokführer des  Güterzugs von einer möglichen Kollision berichtet. Danach seien Polizei und Feuerwehr zu einer großen Suchaktion ausgerückt. Einsatzkräfte sperrten auch einen Bahnübergang. 

Polizisten stehen an einer Absperrung nahe der Unfallstelle in Recklinghausen. Bei dem tödlichen Unfall sind  zwei Kinder von einem Güterzug erfasst worden. Ein Junge starb, ein weiterer wurde sehr schwer verletzt.  
Polizisten stehen an einer Absperrung nahe der Unfallstelle in Recklinghausen. Bei dem tödlichen Unfall sind  zwei Kinder von einem Güterzug erfasst worden. Ein Junge starb, ein weiterer wurde sehr schwer verletzt.   Thomas Banneyer/dpa

Nach ersten Medienberichten erfasste der Zug eine Gruppe von Menschen. Bild, Westdeutsche Allgemeine Zeitung und Westdeutscher Rundfunk (WDR) meldeten, sie seien mehrere Hundert Meter weit mitgeschleift worden.„Die Polizei will bisher nicht sagen, um wie viele Menschen und in welchem Alter es sich handelt. Das hat wohl damit zu tun, dass die Angehörigen noch nicht informiert worden sind, respektive dass die Angehörigen zum Teil wohl auch noch gar nicht ermittelt werden konnten“, berichtete WDR-Reporter Marc Sense am Abend vom Ort des Geschehens.

Suche nach verletzten Personen - auch mit einer Drohne

Mit einer Drohne und Wärmebildkamera suchten die Retter der Zeitung zufolge nach verletzten Personen. Zahlreiche Rettungs- und Notarztwagen sowie auch eine Drehleiter waren im Einsatz, der bis in die späten Abendstunden andauerte. Die Unglücksstelle war laut Polizei in der Nähe eines früheren Güterbahnhofs. Recklinghausen liegt im nördlichen Ruhrgebiet.

Nach dem Bahnunglück wurde die Strecke zwischen Gladbeck und dem Hauptbahnhof von Recklinghausen gesperrt. Es gebe Einschränkungen im Regionalverkehr der Zuglinien S9, RE2 und RE42, sagte eine Sprecherin der Deutschen Bahn. Der Fernverkehr sei nicht betroffen. Das Unglück ereignete sich demnach in Recklinghausen-Ost.