Drei Schüsse fielen

Niederlande: Polizei erschießt 15-jährigen Fahrrad-Dieb

Vor einem Schnellrestaurant in Rotterdam stellen Polizisten einen jungen E-Bike-Räuber. Er soll zuvor mit vorgehaltener Waffe das Rad erbeutet haben.

Author - Berliner KURIER
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Rettungskräfte am Tatort vor einem Schnellrestaurant in einem Vorort von Rotterdam. Hier wurde der bewaffnete E-Bike-Räuber von der Polizei getötet.
Rettungskräfte am Tatort vor einem Schnellrestaurant in einem Vorort von Rotterdam. Hier wurde der bewaffnete E-Bike-Räuber von der Polizei getötet.Jeffrey Jacobs/ANP/dpa

In den Niederlanden hat die Polizei einen mutmaßlichen E-Bike-Räuber erschossen. Vor einer McDonald’s-Filiale im Rotterdamer Vorort Capelle aan den IJssel. Der Verdächtige starb noch vor Ort. Er soll 15 Jahre alt gewesen sein. Die Polizei hatte drei Schüsse abgegeben.

„Er hatte eine Schusswaffe und flüchtete damit“, sagte eine Sprecherin der Polizei Rotterdam-Rijnmond der Zeitung Telegraaf. „Er passte auf die Beschreibung und wurde aufgefordert, stehen zu bleiben.“ Demnach rannte der Verdächtige zu dem Fast-Food-Restaurant – mit der Waffe in der Hand.

Der Teenager soll am Sonntagnachmittag in der Nähe des McDonald’s mit vorgehaltener Waffe ein sogenanntes Fatbike erbeutet haben. Weitere Details zu dem Raubüberfall wurden noch nicht bekannt. „Das ist alles Teil der Ermittlungen“, heißt es von der Polizei. Ein weiterer Verdächtiger soll festgenommen worden sein. Auch dazu gab es keine offiziellen Informationen.

Zeugen berichten von drei Schüssen

Zeugen berichteten dem Telegraaf, dass der Teenager über einen Zaun gesprungen sei, gefolgt von der Polizei. Dann seien die Schüsse gefallen. „Ich habe drei Schüsse gehört. Der Ort war völlig überfüllt. Auch kleine Kinder waren dort. Sie alle haben es gesehen“, sagte ein Mann der niederländischen Zeitung.

Mehrere Rettungskräfte sowie ein Rettungshubschrauber waren im Einsatz gewesen. Wie bei Schusswaffengebrauch durch die Polizei üblich, wurde eine Ermittlung zum Verhalten der beteiligten Beamten eingeleitet.

Auch Kinder haben den Vorfall gesehen

Mitarbeiter und Gäste, darunter Kinder, der McDonald’s-Filiale des Rotterdamer Vororts wie auch Anwohner des angrenzenden Viertels standen unter Schock. Sie wurden von den Behörden betreut. Das Areal wurde abgesperrt für die Ermittlungen.

Der Bürgermeister von Rotterdam, Joost Manusama, erklärte am Sonntagnachmittag: „Dies ist ein großer Verlust für die Angehörigen des verstorbenen Jungen.“ Ihm sei bewusst, dass der Vorfall bei allen Anwesenden tiefe Spuren hinterlassen habe. „Für Kinder kann dies besonders schockierend und beängstigend gewesen sein.“ Der Bürgermeister bat die Bevölkerung um Geduld bei der Aufklärung des Falles. (mit dpa)