Niederlande: Buhrufe und Pfiffe gegen die königliche Familie
Das Königshaus der Niederlande ist im eigenen Land recht beliebt. Am Dienstag war aber alles etwas anders als sonst.

In Großbritannien schien bei den Trauerfeierlichkeiten für die verstorbene Queen am gestrigen Montag ein ganzes Volk hinter der Monarchie zu stehen. Die Anteilnahme der Bevölkerung in den Straßen war gewaltig, Kritiker des Königshauses waren verstummt.
Nicht ganz so reibungslos lief es am Dienstag dagegen für andere gekrönte Häupter. Die niederländische Königsfamilie musste sich am Prinsjesdag lautstarke Proteste und Buhrufe gefallen lassen.
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Als man sich traditionell dem Volk präsentierte, erstmals war auch Kronprinzessin Amalia in Den Haag dabei, jubelte zwar mancher Königshaus-Fan, doch wesentlich deutlicher war Unmut zu vernehmen. Mit Buhrufen, Pfiffen und Sprechchören protestierten Dutzende von Bauern gegen geplante Umweltauflagen der Regierung. Bemerkenswert dabei: In den Niederlanden sind Proteste bei Auftritten der königlichen Familie sehr ungewöhnlich.
Niederländische Bauern haben die Nase voll
König Willem-Alexander eröffnete mit der Thronrede das parlamentarische Jahr. Und da seine älteste Tochter, die Prinzessin van Oranje, im Dezember vorigen Jahres 18 Jahre alt wurde, war sie zum ersten Mal mit dabei.
In einer gläsernen Kutsche fuhren König Willem-Alexander, Königin Máxima und Amalia vom Palast zum königlichen Stadttheater. Tausende Menschen – viele in Orange gekleidet – säumten die Straßen von Den Haag und jubelten der Königsfamilie zu. Wegen einer umfassenden Renovierung des Regierungskomplexes konnte die Zeremonie nicht wie sonst im historischen Rittersaal stattfinden.
Nach der Thronrede zeigte sich die königliche Familie auf dem Balkon von Palast Noordeinde und winkte den Schaulustigen zu. Auch dort überstimmten Buhrufe den Jubel.