Nico Santos: So litt ich unter den Geldproblemen meines Vaters
27-Jähriger: „Habe immer zugesehen, möglichst wenig auszugeben“

Popstar Nico Santos („Rooftop“) hat als Teenager schon die Höhen und Tiefen des Lebens kennengelernt. „Mein Papa hat damals von den Werbeeinnahmen als ,Melitta-Mann‘ nicht schlecht verdient, aber so schnell das Geld geflossen ist, war es dann auch wieder weg“, sagte der 27-jährige Sohn von Egon Wellenbrink, der von 1989 bis 1999 in 130 Werbespots für das Unternehmen Melitta vor der Kamera stand, in einem Interview der Neuen Osnabrücker Zeitung. „Wir haben unser Zuhause auf Mallorca verloren, ich musste alles dort lassen, was mir lieb war. Dieses Erlebnis habe ich quasi abgespeichert. Ich habe deswegen immer zugesehen, möglichst wenig auszugeben. Ich besitze weder ein Auto, noch habe ich eine unfassbar teure Wohnung.“
Nach dem Abitur war Nico Santos auf sich allein gestellt. „Als ich nach Deutschland zurückkehrte, hatten meine Eltern keine finanziellen Mittel mehr, um mich zu unterstützen. Um über die Runden zu kommen, ging ich in Köln kellnern und nahm Jobs als Hochzeitssänger an“, sagte Santos weiter. „Währenddessen habe ich meine Ausbildung zum Tontechniker gemacht und in dem Studio anfangs acht Monate lang auf dem Sofa geschlafen, bis ich eine Bleibe in einer WG gefunden hatte. Meine Mitbewohner hatten mir unheimlich dabei geholfen, überhaupt in Deutschland Fuß zu fassen.“ Sein damaliges Mitwirken in der Daily Soap „Rote Rosen“ sieht Santos heute skeptisch: „Da war ich wirklich jung und ,brauchte das Geld‘. Ich bin ein unfassbar unbegabter Schauspieler.“

All das habe sich auch auf seine Kreativität ausgewirkt. „Die Zeit in Köln war musikalisch sehr deprimierend, auch die ersten drei Jahre in Berlin waren sehr mühselig, und es hat lange bis zum ersten Erfolgserlebnis gedauert. Aber ich wertschätze diese Phase meines Lebens, die ich durchgestanden habe, jetzt umso mehr. “
Heute schreibt Nico Santos einen Hit nach dem anderen, auch für andere Künstler. „Mein Plan war es, einfach nur Musiker zu sein. Aber ein Allround-Künstler, also zugleich Komponist, Arrangeur und Produzent, ist natürlich das Nonplusultra. Selbst wenn ich nur beim Songwriting geblieben wäre, wäre ich schon unfassbar glücklich.
Mit dem typischen Rockstar-Leben könne er nicht dienen, sagte Santo: „Ich habe noch nie Drogen angefasst. Mein Papa hat mir Gott sei Dank genug abschreckende Storys erzählt. Er war 20 in den Sechzigern und hat alles ausprobiert, was es damals gab - mit Ausnahme der ganz schlimmen Sachen. Weil er mich darüber so gut aufgeklärt hat, habe ich keine Drogen genommen und werde es auch nicht tun.“