Wildschwein „Frida“ hat sich vor einigen Wochen einer Herde Rotes Höhenvieh vom Biohof Familie Stapel in Grave bei Brevörde angeschlossen.
Wildschwein „Frida“ hat sich vor einigen Wochen einer Herde Rotes Höhenvieh vom Biohof Familie Stapel in Grave bei Brevörde angeschlossen. dpa/Julian Stratenschulte

Wenn einem die eigene Wildschwein-Familie abhanden kommt, muss man sich eine neue suche, dachte sich ein Frischling in Niedersachen. Aber da gerade keine Rotte zur Hand war, tat es dann auch eine Kuhherde. Und diese ist nun seit Kurzem um ein ungewöhnliches Mitglied reicher: Wildschwein-Frischling Frieda hat sich den Kühen angeschlossen.

Vor etwa drei Wochen habe er das kleine Tier beim morgendlichen Füttern entdeckt, sagte Landwirt Friedrich Stapel. „Mit einmal habe ich gesehen: Da hinten läuft doch etwas Kleines hinterher.“ Inzwischen sei das Jungtier eine echte Attraktion in der Gemeinde Brevörde im Landkreis Holzminden.

Frischling "Frida" grast mit ihren neuen Freundinnen.
Frischling "Frida" grast mit ihren neuen Freundinnen. dpa/Julian Stratenschulte

Wildschwein Frida ist in die Herde aufgenommen

Wildschwein Frieda, die ihren Namen von Kindern aus dem Ort bekommen hat, sei bereits richtig in die Herde integriert, sagte Stapel. Eine Kuh kümmere sich besonders fürsorglich um das Jungtier. Der örtliche Jäger sei bereits informiert, das Tier nicht abzuschießen. Als Bauer wisse er zwar, dass Wildschweine großen Schaden anrichten könnten, so der 66-Jährige. „Aber das ist ja eine ganz andere Nummer – also wer da nicht weich wird, ist selber schuld.“

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Derzeit grast Frieda zusammen mit den Kühen auf einer Wiese in der Nähe eines Wanderweges an der Weser. Sie habe wohl den Anschluss zu ihren Artgenossen verloren, als die den Fluss durchquerten, vermutet der Bauer. Im Winter komme das Wildschweinchen vermutlich mit den Mutterkühen in den Stall. Stapel sagte dazu: „Es jetzt alleine zu lassen, wäre ja auch unfair.“