Bewohner hatte „krumme“ Wand entdeckt

Nach Warnung von Bewohner: Häuser stürzen ein – trotz Räumung gab es einen Toten

Zwei dreistöckige Nachbarhäuser in einer Einkaufsstraße im Zentrum von Lille waren eingestürzt – nur Stunden nachdem ein Bewohner eine „krumme“ Wand entdeckt hatte.

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Am Samstag stürzten in einer Einkaufsstraße im Zentrum von Lille zwei kleine, nebeneinander liegende Gebäude ein. Es gibt mindestens einen Toten.
Am Samstag stürzten in einer Einkaufsstraße im Zentrum von Lille zwei kleine, nebeneinander liegende Gebäude ein. Es gibt mindestens einen Toten.Sameer Al-Doumy/AFP/dpa

Drama im nordfranzösischen Lille: Bei einem Einsturz zweier Häuser in einer beliebten Einkaufsstraße ist mindestens ein Mensch ums Leben gekommen. Besonders tragisch: Das etwas mit den Gebäuden nicht stimmt, hatte ein Nachbar schon Stunden vor dem Unglück bemerkt. Die Häuser waren eigentlich geräumt worden.

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Rückblick: Am Samstagmorgen hatte ein Bewohner die Feuerwehr alarmiert. Er hatte beim Nachhausekommen in den frühen Morgenstunden bemerkt, dass „das Gebäude sich bewegt hatte“. Er habe die Tür nicht öffnen können und Stein bröckeln hören, sagte Thibault Lemay im französischen Radio.

Dreistöckige Nachbarhäuser stürzen in Lille ein

Gegen 5.30 Uhr evakuiert die Feuerwehr dann die Häuser. Kurz nach 9 Uhr stürzen die beiden dreistöckigen Nachbarhäuser in einer Einkaufsstraße im Zentrum von Lille in sich zusammen.

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Feuerwehrleute inspizieren ein eingestürztes Gebäude in Lille, während sie nach Opfern suchen.
Feuerwehrleute inspizieren ein eingestürztes Gebäude in Lille, während sie nach Opfern suchen.Sameer Al-Doumy/AFP/dpa

Bewohner Benjamin Lopard sagte der Nachrichtenagentur AFP, er habe das Gebäude auf Anweisung der Polizei gegen 5.30 Uhr mit seinen Papieren, einem Computer und Wechselkleidung verlassen. Keine vier Stunden später waren beide Häuser in sich zusammengefallen. „Ich realisiere jetzt, was für unglaubliches Glück wir hatten“, sagte Lopard.

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Ein Toter nach Haus-Einsturz in Lille

Ein Glück, dass allerdings nicht alle hatten. Offenbar waren nicht alle Bewohner den Anweisungen der Feuerwehr gefolgt. Rettungskräfte bargen in der Nacht zu Sonntag einen Leichnam, nachdem sie sich zuvor stundenlang durch den Schutt gegraben hatten.

Die Identität des Opfers konnte zunächst nicht mit Sicherheit geklärt werden. Der leitende Feuerwehrmann Stephane Beauventre sagte, bei dem Opfer handele es sich möglicherweise um einen Arzt, der über das Wochenende eine Wohnung in einem der Häuser gemietet habe.

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Behördenvertreter untersuchten am Samstag die Nachbarhäuser am Unglücksort, um nach Rissen oder Gaslecks zu suchen.