Inmitten des Kerzenmeers in Würzburg steht ein Schild mit der Aufschrift Mut. Diesen haben die Helfer bewiesen.
Inmitten des Kerzenmeers in Würzburg steht ein Schild mit der Aufschrift Mut. Diesen haben die Helfer bewiesen. dpa/Nicolas Armer

Sie konnten nicht verhindern, dass ein Mann am Freitagnachmittag drei Frauen getötet und sieben weitere verletzt hat, doch sie sind der Grund dafür, dass der 24-Jährige nicht noch mehr Menschen in seinem Blutrausch verletzen konnte: Mehrere Würzburger hatten sich dem mit einem Messer bewaffneten Täter in den Weg gestellt und so schlimmeres verhindert. Nun will Bayerns Ministerpräsident Markus Söder diese mutigen Helfer ehren.

Markus Söder lobt Helden von Würzburg: Höchstmaß an Zivilcourage

„Sie haben ein Höchstmaß an Zivilcourage gezeigt“, sagte Söder, dem die Bayerische Rettungsmedaille als Auszeichnung vorschwebt, der Main-Post. Die Bayerische Rettungsmedaille ist eine staatliche Auszeichnung für Personen, die unter Einsatz des eigenen Lebens Menschen aus Lebensgefahr gerettet haben. Wie viele Ehrungen es geben wird, ist noch unklar. In der Öffentlichkeit sind bislang vor allem drei Männer aufgetreten: Kellner Helmuth Andrew, Bundeswehrsoldat Elvis (Nachname unbekannt) und der geflüchtete kurdische Iraner Chia Rabiei.

Bei letzterem hatte sich Markus Söder bereits am Sonntag am Rande einer Kranzniederlegung bedankt. Der Kurde, der in einer Flüchtlingsunterkunft wohnt, sieht sein Engagement derweil als selbstverständlich an. „Ich hatte überhaupt keine Angst“, sagte er gegenüber dem Bayerischen Rundfunk. „Mir tut es leid, dass ich nicht früher gekommen bin.“

Joachim Herrmann: Tat von Würzburg wohl islamistisch motiviert

Derweil spekuliert Bayerns Innenminister Joachim Herrmann über einen islamistischen Hintergrund der Tat. Bei der Durchsuchung der Unterkunft der Somaliers, der bereits mehrfach in psychiatrische Einrichtungen eingewiesen wurde, hätten Ermittler Material gefunden, das auf islamistisches Propagandamaterial hinweisen könnte. Außerdem habe der Verdächtige selbst von seinem „Beitrag zum Dschihad“ gesprochen.

Während die Ermittlungen noch andauern, hat es im thüringischen Erfurt eine weitere Messerattacke gegeben. Zwei Männer (45, 68) wurden am Montagmorgen im Stadtteil Wiesenhügel, im Süden der Stadt, angegriffen und verletzt. Der Täter, ein Mann zwischen 20 und 30 Jahren mit blonden bis rötlich gelockten Haaren und einem vernarbten Gesicht, ist auf der Flucht und wird von der Polizei gesucht. Die beiden Verletzten schweben nicht in Lebensgefahr.