Eine Möwe fliegt vor einer Hafenbarkasse an den Landungsbrücken in Hamburg über die Elbe.
Eine Möwe fliegt vor einer Hafenbarkasse an den Landungsbrücken in Hamburg über die Elbe. dpa/Jonas Walzberg (Symbolbild)

Allein der Gedanke erweckt Widerwillen. Doch ein ordentliches Gericht muss sich mit den absonderlichen Vorlieben eines Mannes beschäftigen, der behauptete, er habe sich um eine verletzte Möwe gekümmert. Tatsächlich missbrauchte er das Tier für seine bizarren sexuellen Fantasien.

Extrem ungewöhnliches Geständnis vor einem Gericht in Nordengland: Ein 40-Jährige gab zu, im vergangenen Jahr in der Hafenstadt Sunderland sexuelle Handlungen mit einer festgehaltenen Möwe praktiziert zu haben, meldet die britische Nachrichtenagentur PA am Dienstag. 

Die Anklage wirft dem Mann vor, mit seiner sexuellen Eskapade dem Wildvogel unnötiges Leid zugefügt zu haben. Auf Aufnahmen einer Überwachungskamera, die das Gericht sich am Dienstag anschaute, ist PA zufolge zu sehen, wie der Mann den Vogel zwischen seinen Beinen festhält, auf ein Handy schaut und masturbiert. Im Anschluss soll er der Möwe einen kleinen Tritt gegeben haben.

Möwe für Sex-Fantasien missbraucht: Bei der Festnahme behauptete er, er habe dem Tier helfen wollen

Der Angeklagte wurde damals in der Nähe des Tatorts festgenommen. Er erklärte zunächst, er habe die Möwe für verletzt gehalten und auf seinem Handy nachschauen wollen, was er tun solle. Die Polizei fand später jedoch heraus, dass er stattdessen Pornos aufgerufen hatte.

Die Verteidigerin sagte, ihr Mandat habe Probleme mit seiner psychischen Gesundheit und verlangte ein entsprechendes Gutachten. Ein Strafmaß soll am 23. Mai verkündet werden.

Der Vorsitzende des South Tyneside Magistrates’ Court äußerte sein Erstaunen: „Auch als erfahrener Richter muss ich sagen, dass dies einer der ungewöhnlichsten Fälle ist, die ich je erlebt habe“, sagte er PA zufolge. Die Anklage will erwirken, dass der mutmaßliche Täter in Zukunft keine Tiere mehr halten darf.