Endlich aufgegriffen

Nach Kopfschuss auf schwangere Frau in Hagen: Mann in Wald gefasst

Er soll seiner eigenen schwangeren Frau in den Kopf geschossen und drei weitere Menschen verletzt haben. Nun wurde der mutmaßliche Schütze von Hagen gefasst.

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Einsatzkräfte der Polizei sind in Hagen im Einsatz. Der Tatverdächtige konnte am Sonntagmittag festgenommen werden.
Einsatzkräfte der Polizei sind in Hagen im Einsatz. Der Tatverdächtige konnte am Sonntagmittag festgenommen werden.Justin Brosch/dpa

Erleichterung nach einer Horror-Tat! Nachdem er am Samstag auf seine schwangere Frau geschossen und drei weitere Menschen verletzt haben soll, ist ein 34-Jähriger in einem Waldstück in der Nähe von Hagen am Sonntag gefasst worden. Mittlerweile kommt auch die tragische Geschichte der Familie ans Licht.

Nach den Schüssen auf vier Personen in Hagen und einer Großfahndung ist der Tatverdächtige gefasst worden. Der mutmaßliche Täter sei am Sonntag gegen 14.40 Uhr nach Zeugenhinweisen südlich von Hagen festgenommen worden, sagte ein Sprecher der Polizei Dortmund.

Polizei fasst mutmaßlichen Schützen von Hagen

Ein Großaufgebot der Polizei hatte seit Samstagvormittag nach dem Mann gefahndet. Er soll die Schüsse am Samstagvormittag in einem Wohnhaus und einem Friseursalon abgefeuert haben. Der Tatverdächtige soll zuerst seine Ehefrau in der gemeinsamen Wohnung in einem Mehrfamilienhaus durch Schüsse schwer verletzt haben. Dem Vernehmen nach erlitt sie einen Kopfschuss.

Danach habe der Mann eine Etage höher mehrfach gegen eine Wohnungstür gefeuert. Dort wurde niemand verletzt. Anschließend sei der 34-jährige türkische Staatsangehörige mit einem Auto zu einem Friseursalon gefahren und habe dort auf drei weitere Personen geschossen. Beide Tatorte liegen nur zehn Gehminuten auseinander. Nach ersten Erkenntnissen lagen die Hintergründe der Tat im familiären Bereich.

Auslöser könnte Streit über behinderte Tochter gewesen sein

Laut Berichten der Bild habe es zwischen den Eheleuten immer wieder Streit gegeben, weil das Paar vor zwei Jahren Eltern einer schwerstbehinderten Tochter geworden seien. Das Kind soll ausgerechnet am heutigen Sonntag seinen zweiten Geburtstag begehen. „Gegenseitig haben sie sich die Schuld daran gegeben, obwohl ja niemand wirklich daran Schuld ist“, so Ahmet Ö. gegenüber der Bild.

Nach neuen Angaben der Polizei vom Sonntag galten noch bei zwei der vier Opfer die Verletzungen als „potenziell lebensgefährlich“. Dazu gehöre die Ehefrau des mutmaßlichen Täters und eine angeschossene Person aus dem Friseursalon. Zu Alter und Geschlecht der Verletzten machte die Polizei keine näheren Angaben. Alle vier Verletzten wurden in verschiedenen Krankenhäusern behandelt.

Nach der Tat sei der Mann mit seinem Auto auf einen nahegelegenen Parkplatz gefahren und zu Fuß weiter geflohen, hieß es. Bei der Suche nach dem Tatverdächtigen wurde am Samstag ein Hubschrauber eingesetzt. Die Polizei hatte nach eigenen Angaben laufend auch Hinweise aus der Bevölkerung bekommen und war diesen nachgegangen. ■