Nach Böhmermann-Recherche über Masken: Viva con Agua beendet Zusammenarbeit mit Fynn Kliemann
Nach der Veröffentlichung der Recherche im „ZDF Magazin Royale“ muss Fynn Kliemann nun mit den Konsequenzen leben.

Es ist fast ein bisschen Ruhe eingekehrt, nachdem das „ZDF Magazin Royale“ am vergangenen Freitag die Recherche über den Unternehmer Fynn Kliemann seinen möglichen Masken-Betrug öffentlich gemacht hatte. Doch nun prasseln immer mehr Folgen auf den 34-Jährigen ein. Nachdem ihm bereits sein Nachhaltigkeitspreis aberkannt wurde, den er 2020 zugesprochen bekam, beendet nun auch die NGO „Viva con Agua“ die Zusammenarbeit.
Der Fall Fynn Kliemann: Jetzt verliert er Kooperationspartner
Die Organisation, die sich für einen sicheren Zugang zu sauberem Trinkwasser auf der ganzen Welt einsetzt, war einer der ersten Kooperationspartner von Kliemann, die sich nach Veröffentlichung der Recherche zu dem Fall äußerten. Die im Raum stehenden Vorwürfe seien erheblich, hieß es dort und würden, wenn sie denn zuträfen, nicht zu „unseren Vorstellungen von unternehmerischem und gemeinwohlorientiertem Handeln und der dazugehörigen Kommunikation“ passen.
Eine Entscheidung hatte die Hamburger Organisation da noch nicht getroffen. Man wolle „fundierte Entscheidungen zu treffen ohne Schnellschüsse und ohne Dinge auf die leichte Schulter zu nehmen“, hieß es am Freitag noch. Diese Entscheidung ist nun offenbar gefallen. Auf ihrer Website stellt die NGO nämlich klar, dass sie zu dem Entschluss gekommen ist, dass die geschilderten Vorgänge „in krassem Gegensatz zu unseren Werten“ stehen.
„Viva con Agua“ beendet Zusammenarbeit mit Fynn Kliemann
Entsprechend würden nun alle Geschäftsbeziehungen zwischen „Viva con Agua“ und Fynn Kliemann beendet. Das gelte auch für alle angegliederten Unternehmen. Die Zusammenarbeite zwischen Kliemann und der Organisation läuft bereits seit vielen Jahren und hatte verschiedene Projekte umfasst.

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Wie der Spiegel berichtet, soll auch der Energieversorger EWE mit Sitz in Oldenburg die Zusammenarbeit beendet haben. Das Unternehmen hatte Kliemann und sein Kliemannsland in Sachen Klimaneutralität beraten. Zudem forderten die Seenotretter von „Mission Lifeline“ den Unternehmer dazu auf, die Gewinne aus den Maskengeschäften an die Organisation zu spende. Mit diesen Geldern will die Hilfsorganisation den Wiederaufbau des Krankenhauses in der ukrainischen Stadt Baschtanka mitfinanzieren.
Fynn Kliemann: Nach Böhmermann-Recherche will er sich nun Zeit nehmen
Eine Reaktion von Fynn Kliemann zu all dem blieb zunächst aus. Und das scheint auch so zu bleiben. Nach seinem Entschuldigungsvideo vom Freitagabend schickte der 34-Jährige noch einmal einen Post auf Instagram raus.
Dort schrieb er: „Mein Name ist Fynn Kliemann und die meisten von euch mochten mich vor 4 Tagen mehr als heute. Zehntausende Nachrichten, Fragen über Fragen, ein riesiger Knoten im Kopf. Alle Leute erwarten zu Recht Aufklärung. Diesmal nicht wieder mit einer überhitzten Aussage, nachdem ich frisch überrollt wurde. Ich verspreche euch, ich kann und will antworten. Aber ich brauche Zeit, bis ich Klarheit über die Details habe.“
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Der Post bekam schnell mehr als 70.000 Likes, doch es hagelte auch zahlreiche Kommentare, aus denen die Enttäuschung klar hervorsticht und Kliemann nicht geglaubt wird, dass er wirklich Licht ins Dunkle bringen will. Immerhin bei „Viva con Agua“ scheint die Tür nicht komplett verschlossen zu sein. Mitgründer Benjamin Adrion kommentierte: „Take your time“ – nimm dir die Zeit, die du brauchst. Viele (ehemalige) Kliemann-Fans sehen das anders.