Nach anonymen Vorwürfen gegen Til Schweiger: Produktionsfirma will aufklären
Dem Filmstar wurden in einem Spiegel-Bericht harsche Vorwürfe gemacht.

Nach einem Bericht des Magazins Spiegel über angebliche Schikane und ein „Klima der Angst“ bei den Dreharbeiten zum Film „Manta Manta - Zwoter Teil“, bei dem Filmstar Til Schweiger (59) auch Regie führte, will die Produktionsfirma mögliche Vorfälle am Set aufklären lassen. „Ich nehme die Vorwürfe sehr ernst, und wir haben mit einer intensiven Aufklärung begonnen“, sagte der Chef von Constantin Film, Martin Moszkowicz, im Interview der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ).
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Mehrere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der Filmbranche hatten in dem Spiegel-Bericht anonym Vorwürfe erhoben mit Blick auf mögliche Vorfälle bei Dreharbeiten. Dabei ging es vor allem um den Film „Manta Manta - Zwoter Teil“. In dem Magazinbeitrag berichten unter anderen ehemalige und aktuelle Mitarbeiter und Kollegen von Til Schweiger. Die Rede ist von Beleidigungen, Demütigungen und sogar Gewalt, die es am Set gegeben haben soll.
Til Schweigers Anwältin weist die Vorwürfe zurück
Til Schweigers Anwältin hatte dem Magazin Spiegel zu den Vorwürfen mitgeteilt, ein Teil der „Sachverhalte“ sei ihrem Mandanten „nicht bekannt“; ein anderer unterstelle „angebliche Sachverhalte, die es nicht gegeben hat“. Weiter hieß es dort, seit Jahren „kursierende Gerüchte“ würden „zu Unrecht als tatsächlich“ dargestellt. Auf eine Anfrage der Deutschen Presse-Agentur hatten Schweiger und Constantin Film nicht reagiert.
Anwaltskanzlei soll „Fehler und Probleme“ am Set analysieren
Constantin-Chef Moszkowicz sagte nun der FAZ, man habe eine unabhängige Kanzlei beauftragt, „die Fehler und Probleme bei dieser Produktion zu analysieren“. Constantin Film habe außerdem einen „Moralkodex“ für Rahmenbedingungen für Dreharbeiten. „Es ist aber wichtig, dass dieser branchenweit gilt. Es erscheint mir unumgänglich, dass wir das Thema Machtmissbrauch in der Kulturbranche offen und gemeinsam angehen“, sagte Moszkowicz. Da gehe es um alle Gewerke, nicht nur um Regisseure.
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Und der Chef der Produktionsfirma ergänzte: „Ich denke auch, dass man dies an die Vergabe öffentlicher Mittel binden sollte.“ Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) hatte nach Bekanntwerden der Vorwürfe gesagt, eine Filmförderung des Bundes sei selbstverständlich auch damit verbunden, dass die geltenden Arbeitszeit- und Arbeitsschutzregeln eingehalten werden müssten. „Wir haben in dieser Frage bereits die Produktionsfirma Constantin kontaktiert und sind weiter mit Constantin in Kontakt, um hier eine lückenlose Aufklärung der Vorfälle zu bekommen.“