UPDATE! Geiselnahme in Apotheke beendet: Täter kam mit Säge und wollte Millionen-Lösegeld!
Am Freitag hatte ein bewaffneter Räuber eine Apotheke in Karlsruhe gestürmt. Er wurde gefasst.

Schock-Ereignis im beschaulichen Karlsruhe. In der Stadt in Baden-Württemberg war die Polizei wegen einer Geiselnahme in einem Großeinsatz. Mittlerweile wurde die Apotheke gestürmt, der Geiselnehmer festgenommen!
In einer Apotheke in der Ettlinger Straße in Karlsruhe hatte ein Geiselnehmer stundenlang elf Menschen in seiner Gewalt gehabt. Der Täter soll zuvor mit einer Säge in die Apotheke gestürmt sein. Nach fast fünf Stunden – um 21.10 Uhr – stürmten Spezialkräfte die Apotheke und beendeten die Geiselnahme. „Glücklicherweise sind keine Geiseln körperlich verletzt“, sagte Polizeisprecher Dennis Krull.
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Augenzeugen berichteten kurz zuvor von zwei lauten Knallgeräuschen, Polizisten seien auf die Apotheke zugelaufen. Auch nach der Festnahme durchsuchte die Polizei das Gebäude – um sicherzustellen, dass sich nicht noch ein weiterer Täter versteckt, wie der Sprecher schilderte.
Gegen eine zweite Person „wird die Täterschaft noch ermittelt“, hieß es am späten Abend. Es werde der Frage nachgegangen, ob es sich bei einer der Geiseln womöglich um eine Mittäterin des Festgenommenen handeln könnte.

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Geiselnehmer fordern mehr als eine Million Euro Lösegeld
Nach Angaben der Ermittler sei er schon polizeibekannt. Der 20 Jahre alte deutsche Beschuldigte habe in der Vergangenheit unter anderem wegen Gewalt- und Eigentumsdelikten Strafanzeigen bekommen, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am späten Freitagabend mit. Die Hintergründe der Tat und die Motivlage des Festgenommenen seien Gegenstand der kriminalpolizeilichen Ermittlungen.
Laut den Beamten begann die Geiselnahme gegen 16.30 Uhr. Den Abend über stand die Polizei in Kontakt zu dem Geiselnehmer, sagte ein Sprecher der Polizei. Die Stuttgarter Zeitung berichtete, dass der Täter mehr als eine Million Euro Lösegeld forderte. Es gab keine Gefährdung für die Bevölkerung, so die Polizei.
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Der Tatort befindet sich mitten in der Innenstadt von Karlsruhe an einer der Hauptstraßen. Die Einsatzkräfte hatten das Gebiet weiträumig abgesperrt. Auf der Straße waren zahlreiche Einsatzwagen von Polizei und Rettungsdienst zu sehen.
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Polizei richtete Notunterkunft für Anwohner ein
Anlieger wurden aufgerufen das Gebiet rund um die Ettlinger Straße zu meiden. Weil sich der Einsatz hätte länger hinziehen können, hatte die Polizei eine Notunterkunft für Bewohner in einer nahegelegenen Schule eingerichtet. Anliegende Läden wurden von der Polizei gebeten zu schließen.
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Zuvor war der Großeinsatz am frühen Abend noch weiter angewachsen. Weitere Einsatzkräfte waren zusammengezogen worden. Aus einsatztaktischen Gründen nannten die Ermittler zunächst keine weiteren Details.
Derweil musste der Hundetrainer Martin Rütter seine Show „Der will nur spielen absagen“. Seine Veranstaltung sollte nur rund 100 Meter entfernt in der Schwarzwaldhalle am Kongresszentrum Karlsruhe stattfinden. Auch ein Konzert wurde abgesagt.
Erst im Januar war es zu einem Zwischenfall in der Apotheke gekommen: Ein maskierter Räuber gelangte in den Personalbereich, bedrohte einen Angestellten mit einem sägeähnlichen Werkzeug und floh mit einem Liter Methadon. Wenige Tage später wurde in diesem Fall ein Tatverdächtiger erfasst, er kam in Haft.