In einer Kita in Freiburg ist das mutierte Coronavirus nachgewiesen worden. Es gilt als deutlich ansteckender.
In einer Kita in Freiburg ist das mutierte Coronavirus nachgewiesen worden. Es gilt als deutlich ansteckender. Foto: dpa/Philipp von Ditfurth

Die baden-württembergische Landesregierung wird die Grundschulen und Kitas doch nicht zeitnah wieder öffnen. Eine Pressekonferenz, bei der über die Öffnungen informiert werden sollte, wurde am Mittwoch kurzfristig abgesagt. Der Grund sei das Auftreten einer mutierten Virusvariante in einer Freiburger Kindertagesstätte. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hatte am Dienstag angekündigt, bei gleichbleibender Infektionslage über eine Öffnung von Grundschulen und Kitas zu entscheiden.

In der Freiburger Kita seien bereits zwei Fälle der Variante bestätigt, teilte ein Regierungssprecher mit. 21 weitere Corona-Infektionen seien festgestellt worden und würden nun auf die Variante hin überprüft. Die Entscheidung über die Öffnung von Kitas und Grundschulen müsse deshalb verschoben werden.

Landeskultusministerin Susanne Eisenmann hatte zuvor der Wochenzeitung Die Zeit gesagt, sie habe eine andere Meinung als Bundeskanzlerin Angela Merkel (beide CDU) in der Frage, „ob man alle Schulen pauschal schließen müsse“. Es sei zu verhindern, dass die junge Generation für die Schulschließungen büßen müsse.

Ähnlich hatte sich Kretschmann am Dienstagabend in der ZDF-Sendung Markus Lanz geäußert. Opposition und Lehrerverbände hatten sich kritisch zum Öffnungsvorhaben geäußert. Eisenmann hatte schon im Dezember davon gesprochen, Grundschulen und Kitas im Januar „unabhängig von der Inzidenzlage“ wieder öffnen zu wollen.

In Baden-Württemberg wird am 14. März ebenso wie im benachbarten Rheinland-Pfalz ein neuer Landtag gewählt. Eisenmann tritt als CDU-Spitzenkandidatin gegen Kretschmann an.