UPDATE: Sabotage legt Fernverkehr in Norddeutschland stand stundenlang still, Bahnkabel in Berlin zerstört!
Eine technische Störung führte am Samstagmorgen zum kompletten Stillstand.

Eine technische Störung führte nach Angaben der Deutschen Bahn in Norddeutschland am Vormittag zum kompletten Stillstand im Fernverkehr. Betroffen seien alle ICE- sowie IC- und EC-Züge in Norddeutschland, teilte die Bahn am Samstagmorgen mit. Erst am späten Vormittag konnte das Problem gelöst werden. Inzwischen steht für die Bahn fest: Grund für die Störung war Sabotage!
In Deutschlands Norden stand bei der Bahn am Samstagmorgen beinahe alles still. Grund für die Mega-Störung war nach Angaben der Bahn eine technische Störung des Zugfunks, die erst am späten Vormittag behoben werden konnte. Bis dahin fielen im Norden Deutschlands zahlreiche Fernverkehrs-Zuge und auch zahlreiche Regionalzüge aus. Das schlug sich mit der Zeit auch auf die Strecken außerhalb des Störungsgebiets in Form von Zugausfällen und Verspätungen nieder.
Mega-Störung bei der Bahn: Auch in Berlin wurden Bahnkabel sabotiert
Wenige Stunden nach auftreten der Störung geht die Bahn nun davon aus, dass die Probleme beim Zugfunk absichtlich herbeigeführt wurden. Das Unternehmen spricht von Sabotage! Kabel, die für den Zugverkehr unverzichtbar seien, fielen Saboteuren zum Opfer. Auch in Berlin wurden Bahnkabel zerstört: Laut rbb wurden im Bereich Hohenschönhausen Leitungen durchtrennt.
Inzwischen hätten die zuständigen Sicherheitsbehörden die Ermittlungen aufgenommen, teilte das Unternehmen am Samstagmittag mit. Wer hinter der Sabotage stecken könnte, ist noch unklar. Laut einem Bericht der Bild ist aus Bahnkreisen allerdings zu hören, dass es fundierter Fachkenntnisse bedarf, um die Kabelverbindung des Funksystems gezielt zu unterbrechen.
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Vor allem die Bundesländer Niedersachsen, Hamburg und Schleswig-Holstein waren von den Störungen betroffen. Auch der ICE-Verkehr zwischen Berlin, Hannover und Nordrhein-Westfalen musste eingestellt werden. Im internationalen Zugverkehr fielen demnach IC-Züge von/nach Berlin Richtung Amsterdam komplett aus. IC-Zugfahrten von/nach Kopenhagen beziehungsweise Aarhus enden/beginnen in Padborg.
Viele Reisende, die etwa von Berlin nach Nordrhein-Westfalen fahren wollten, folgten der Empfehlung der Bahn und nahmen den Umweg mit Umstieg in Frankfurt. Die Folge waren völlig überfüllte Züge, wie ein dpa-Reporter aus dem ICE 934 auf der Fahrt nach Frankfurt berichtete. „Kein Durchkommen in den Gängen, weil alles mit sitzenden oder dort stehenden Fahrgästen blockiert ist“, erzählte er.
Am Bahnknotenpunkt Hannover, an dem sich wichtige Nord-Süd- und Ost-West-Verbindungen der Bahn treffen, bewahrten die wartenden Bahnreisenden weitgehend Ruhe, wie ein anderer dpa-Reporter berichtete. Viele von ihnen hätten zwar kopfschüttelnd vor der großen Anzeigetafel, die über die Zugausfälle informierte, gestanden. Aber eine aggressive Stimmung habe nicht geherrscht.
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Vor Auskunftsschaltern bildeten sich etwa in Hannover lange Schlangen. Später habe die Bahn beginnen wollen, Kaffee und Tee an die Wartenden zu verteilen. Draußen hätten sich am Taxistand Grüppchen gebildet und versucht, sich in kleinen Fahrgemeinschaften per Taxi in die nächste Großstadt durchzuschlagen.
Deutsche Bahn: Entwarnung am späten Vormittag
Am späten Vormittag gab die Bahn dann Entwarnung. Der Zugverkehr, der am Morgen eingestellt worden war, „läuft aktuell wieder an“, erklärte die Bahn auf ihrer Website. Es könne „wegen der Nachwirkungen“ jedoch weiterhin zu Ausfällen und Verspätungen kommen, auch sei in den ersten wieder verkehrenden Zügen mit einer sehr hohen Auslastung zu rechnen.