Schock im Studium

Medizinstudentin entdeckt eigene Krebserkrankung in Uni-Seminar

Sally Rohan wurde auf einen Tumor an ihrer Schilddrüse aufmerksam, als sie als Vorführobjekt bei einem Seminar an der Uni herhalten musste.

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Die Studentin Sally Rohan entdeckte den Tumor in einem Uni-Seminar mit ihren Mitstudenten.
Die Studentin Sally Rohan entdeckte den Tumor in einem Uni-Seminar mit ihren Mitstudenten.Symbolbild/YAY Images/Imago

Sally Rohan lag nichts ahnend auf einer Liege in ihrer Universität und war eigentlich nur als Vorführteilnehmer eingeplant, als sie plötzlich etwas Seltsames auf dem Bildschirm erkennen konnte.

Ein Tumor hatte sich direkt an ihrer Schilddrüse gebildet, wucherte immer weiter. Doch das sei erst nach einer Probenentnahme festgestellt worden, berichtete die Studentin dem amerikanischen Nachrichtensender CNN.

Studentin entdeckt Krebserkrankung bei Ultraschalluntersuchung in Uni-Seminar

Rohan wurde auf den Tumor durch eine Ultraschalluntersuchung aufmerksam. Eigentlich sollte die Erstsemester-Studentin nur für eine Vorführung in einem Seminar herhalten. Die Studentin, die zum Zeitpunkt des Seminars im November 2022 erst 25 Jahre alt war, sollte mit ihren Kommilitonen lernen, wie man per Ultraschall die Schilddrüse untersucht. Wie sich kurze Zeit später herausstellte, war dies wohl ein besonders glücklicher Zufall.

Denn dass ausgerechnet sie dafür ausgewählt wurde, könnte ihr das Leben gerettet haben. „Wir üben, indem wir uns auf die Betten legen und es in kleinen Gruppen gegenseitig untersuchen. Also stieg ich auf das Bett und mein Freund hielt dann die Sonde hoch und wir schauten auf meine Schilddrüse“, sagte Rohan. Ihre Schilddrüse habe dabei ziemlich „uneben“ ausgesehen. Die Lehrkraft habe daraufhin eine Untersuchung bei ihrem Hausarzt empfohlen.

@sallyvon

surgical post-op appointment

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Tumor kann erst nach Versicherungswechsel entfernt werden

Doch weil die Studentin drei Wochen später ihren 26. Geburtstag feierte und deshalb die Familienversicherung der Eltern verlor, musste sie zunächst den Versicherungswechsel abwarten. Der zog sich dann hin, sodass die endgültige Diagnose erst Monate später kam.

Und tatsächlich: Was auf dem Monitor in ihrem Seminar verdächtigt aussah, stellte sich als Tumor an ihrer Schilddrüse heraus. Eigentlich stünden ihre Überlebenschancen damit recht gut, denn in den USA überleben im Regelfall 99 Prozent der Patienten die ersten fünf Jahre nach Entdeckung des Tumors – weit mehr als bei vielen anderen Krebsarten.

Anfang Dezember nun wurde der Studentin endlich die Schilddrüse entfernt. Möglicherweise durch die lange Wartezeit hatte der Tumor sich mittlerweile jedoch auch auf benachbarte Lymphknoten ausgebreitet. Doch bisher gehe es ihr den Umständen entsprechend gut. Sie müsse daher nun ein Medikament nehmen, um die fehlende Schilddrüse auszugleichen.

Immerhin kann sie ihrer Erkrankung etwas Positives abgewinnen. „Ich denke, es macht mich insgesamt zu einem einfühlsameren Menschen, aber auf jeden Fall auch als zukünftige Ärztin.“ ■