Nach dem Tod des beliebten „Friends“-Stars Matthew wurden fünf Personen verhaftet und vor Gericht gestellt. Jetzt hat einer von ihnen, der Arzt Dr. Mark Chavez gestanden, den TV-Star mit Ketamin versorgt zu haben. Im Fokus der Justiz stehen aber noch ein weiterer Mediziner und eine „Ketaminkönigin“.
Fast ein Jahr nach dem unerwarteten Tod von Matthew Perry hat sich sein Arzt schuldig bekannt. . Der 54-jährige Mediziner aus San Diego ist der dritte von fünf Angeklagten, der Verantwortung für den Tod des US-Schauspielers übernimmt. Mark Chavez gestand am Mittwoch vor einem Gericht in Los Angeles (US-Bundesstaat Kalifornien), Perry illegal mit dem Anästhetikum Ketamin versorgt zu haben, und trägt somit eine Mitverantwortung für den Tod des „Friends“-Stars vor einem Jahr.
Die zuständige Richterin hatte ihm zuvor untersagt, weiter als Arzt zu arbeiten. Gegen Zahlung einer Kaution ist der Mann auf freien Fuß. Ihm droht eine Gefängnisstrafe von bis zu zehn Jahren. Das Strafmaß soll im April bekanntgegeben werden.

Sein Mandant sei unglaublich reumütig, sagte der Anwalt des Arztes kürzlich. Er wolle das Richtige tun und mit der Staatsanwaltschaft kooperieren. Laut der Anklageschrift soll der Arzt aus San Diego einem Kollegen in Los Angeles unter anderem mit einem gefälschten Rezept eine größere Menge Ketamin für Perry verkauft haben.
Matthew Perry: Vorwürfe gegen Ärzte und Dealer
Polizei und Staatsanwaltschaft hatten Mitte August schwere Vorwürfe gegen fünf Festgenommene vorgebracht, darunter Ärzte, Dealer und ein Assistent des Schauspielers. Bei der Fahndung ging es um die Frage, wie der Schauspieler an das Narkosemittel Ketamin gekommen war, das er zu seinem Todeszeitpunkt in ungewöhnlich hoher Menge im Blut hatte. Die Ermittlungen hätten „ein weit verzweigtes kriminelles Untergrundnetzwerk aufgedeckt“, sagte Staatsanwalt Martin Estrada. Die Angeklagten hätten die Suchtprobleme von Perry ausgenutzt, um sich zu bereichern.
Die Hauptangeklagten sind Salvador Plasencia, ein Arzt in Los Angeles, und die als „Ketamin-Königin“ bekannte Drogenlieferantin Jasveen Sangha, die Perry im vorigen Herbst auf dem Schwarzmarkt große Mengen Ketamin besorgt haben sollen. Beide haben auf nicht schuldig plädiert. Der Prozess gegen sie ist für 2025 geplant.

Ein Assistent des Schauspielers hat bereits seine Schuld eingeräumt, Ketamin für Perry beschafft und ihm ohne medizinische Kenntnisse die Droge gespritzt zu haben. Ihm drohen bis zu 15 Jahre Gefängnis. Das Strafmaß soll im November verhängt werden.
Matthew Perry lag tot im Whirlpool
Perry (54) war vergangenen Oktober tot im Whirlpool seines Hauses in Los Angeles gefunden worden. In seiner im vergangenen Jahr veröffentlichten Autobiografie hatte Perry offengelegt, jahrelang mit Medikamenten- und Alkoholsucht gekämpft zu haben. Berichten zufolge hatte er sich wegen Depressionen und Angstzuständen einer Ketamin-Therapie unter ärztlicher Aufsicht unterzogen. Zusätzlich soll er sich das Mittel auf dem Schwarzmarkt besorgt haben. In den Neunzigerjahren war Perry durch seine Rolle als Chandler Bing in der weltweit beliebten Fernsehserie „Friends“ berühmt geworden.
Ketamin wird von Ärzten als Anästhetikum und auch zur Behandlung von Depressionen eingesetzt. Wegen seiner halluzinogenen Wirkungen wird es aber auch auf dem Schwarzmarkt für Rauschgiftkonsumenten gehandelt. ■