„Wie ein Aussätziger behandelt“

Maskenbefreiung: Dieser Schüler (9) musste seinen Test bei Minusgraden im Freien schreiben

In Österreich musste ein Junge seine Klassenarbeit draußen schreiben. Die Gemüter sind erhitzt. Doch wie konnte es dazu kommen?

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In Österreich musste ein Junge seine Klassenarbeit draußen schreiben. Die Gemüter sind erhitzt. Doch wie konnte es dazu kommen?
In Österreich musste ein Junge seine Klassenarbeit draußen schreiben. Die Gemüter sind erhitzt. Doch wie konnte es dazu kommen?Facebook

Dieses Foto spaltet gerade ganz Österreich: Ein neunjähriger Junge muss seinen Test offenbar im Freien schreiben. Und das bei derzeitigen Minusgraden. Der Grund: Er ist von der Maskenpflicht befreit. Das darf doch nicht wahr sein! Doch was ist genau passiert?

Es ist ein heilloses Durcheinander an Anschuldigungen, die da im österreichischen Voitsberg im Raum stehen – und mittendrin ist ein kleiner Junge, der augenscheinlich nicht als Sieger aus diesem Wirrwarr herauskommen kann.

Seine Eltern hatten Jason nach den Weihnachtsferien von der Maskenpflicht befreien lassen. Offenbar von einem Arzt, der als Corona-Skeptiker bekannt ist und der nach einer Impfgegner-Doku von der Ärztekammer angezeigt worden war. Der medizinische Grund für die Befreiung wird freilich unter dem Deckmantel der „ärztlichen Schweigepflicht“ verheimlicht.

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Klassenarbeit war freiwillig: Eltern drängten darauf, dass er mitschreibt

Doch als im Sachkundeunterreicht ein Leistungstest anstand, bestanden die Eltern darauf, dass ihr Sohn den eigentlich freiwilligen Test unbedingt mitschreiben muss. Sein Vater soll ihn zu diesem Termin begleitet haben.

Die Schulleiterin soll angeboten haben, dass der Junge die Klassenarbeit mit Maske oder eben im Freien bei geöffnetem Fenstern zum Klassenraum mitschreiben könnte. Eine Maske kam für den Vater nicht infrage. Er soll sich für letzteres entschieden haben.

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Und doch entstand dann besagtes Foto, das den Schüler dick eingepackt mit seinen Unterlagen auf dem Schoss arbeitend von hinten draußen zeigt. „Dieser 9-jährige Bub musste diese Woche seine Schularbeit bei -1 Grad Celsius im Freien schreiben, weil die Direktorin der VS Voitsberg sein Maskenbefreiungsattest willkürlich nicht akzeptierte“, betitelt Jürgen Groß, der das Foto im sozialen Netzwerk Facebook gepostet hat.

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Auch der Voitsberger FPÖ-Bezirksparteiobmann Markus Leinfellner ist auf die Geschichte aufgesprungen. Die Partei gilt als rechtspopulistisch. Er schreibt: „Es kann nicht sein, dass ein Schüler trotz vorhandenen ärztlichen Attests wie ein Aussätziger behandelt wird.“

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Attacken gegen die Schulleitung

Ja was denn nun? Hat der Vater der Testsituation zugestimmt oder nicht? Warum musste der Junge auf Krampf und unter diesen offenbar nicht zumutbaren Bedingungen den Test unbedingt für seine Eltern mitschreiben? Die Schulleitung äußert sich bisher nicht zu dem Fall.

Dafür hat sich die Bildungsdirektion eingeschalten. „Der Fall wird gerade geprüft. Da es eindeutiges Bildmaterial gibt, muss nun geklärt werden, wie und in welchem Kontext das Foto entstanden ist“, informiert Julian Kampitsch, Pressesprecher der Bildungsdirektion. „In dem Posting wird über ein nicht akzeptiertes Maskenbefreiungsattest gesprochen, diese Information konnte noch nicht verifiziert werden.“

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Im Allgemeinen würden solche Atteste immer wieder zu Schwierigkeiten führen, da oft schwer geklärt werden kann, ob diese tatsächlich medizinisch berechtigt seien, so Kampitsch. „In diesem Fall wissen wir aber noch gar nichts über die Hintergründe.“

Auf Facebook spaltet das Foto jedenfalls die Gemüter. „Zusammengefasst: armer Junge. Weder das System noch seine Eltern tun ihm da was Gutes“, schreibt einer. Andere attackieren die Schulleitung. „Wenn es mein Sohn wäre, dann würde diese Frau jetzt intensiv liegen“, heißt es.