Löscharbeiten der Feuerwehr in einem an Brandenburg angrenzenden Waldbrandgebiet in Nordsachsen.
Löscharbeiten der Feuerwehr in einem an Brandenburg angrenzenden Waldbrandgebiet in Nordsachsen. dpa/Sebastian Kahnert

Im Süden Brandenburgs hat die Polizei einen 36-Jährigen festgenommen, der mehrere Brände in einem Wald bei Rothstein gelegt haben soll. Ein Zeuge hatte den Mann am Samstag beobachtet, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Er stehe im Verdacht, an insgesamt vier Stellen in einem Umkreis von etwa 500 Metern gezündelt zu haben. Weil diese frühzeitig entdeckt wurden, habe die Feuerwehr eine größere Ausbreitung der Brände verhindern können. Die Polizei ermittelt wegen Brandstiftung.

Bei der Suche nach dem mutmaßlichen Brandverursacher kam auch ein Polizeihubschrauber zum Einsatz. Die Kriminalpolizei sicherte Spuren. Rothstein, ein Ortsteil der Stadt Uebigau-Wahrenbrück, liegt etwa 20 Kilometer vom aktuellen Waldbrandgebiet Kölsa-Rehfeld entfernt.

Waldbrände in Brandenburg: Regen hilft den Feuerwehren kaum

Gleichzeitig ist die Gefahr im Waldbrandgebiet im Süden Brandenburgs auch sieben Tage nach Ausbruch des Feuers nicht gebannt. Die Einsatzkräfte im Elbe-Elster-Kreis wurden nach Angaben des Landkreises von 160 auf 250 aufgestockt. Sie kämpfen weiter auf 500 Hektar gegen Glutnester. Die Feuerwehren befürchten seit Tagen ein Aufflammen des Feuers. Etwas Hilfe brachte Regen, der den Boden etwa fünf Zentimeter tief durchfeuchtete, wie der Verwaltungsstab des Landkreises am Sonntagvormittag mitteilte. Die Niederschläge zeigten gleichzeitig heiße Stellen an den Randgebieten, weil sich dort besonders starker Qualm entwickelte.

Der Waldbrand unweit der sächsischen Grenze war am Montag ausgebrochen und hatte sich schnell auf rund 800 Hektar ausgebreitet – eine Fläche etwa vier Mal so groß wie Monaco.

Feuerwehrleute aus der Uckermark im Norden des Landes unterstützten am Sonntag bei der Brandbekämpfung. Zudem hat das Technische Hilfswerk des Ortsverbandes Berlin Steglitz-Zehlendorf den Einsatz von Drohnen mit Thermalkameras übernommen, die Temperaturen in tieferen Schichten des Bodens untersuchen sollen.

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Auch der Wegebau im Waldbrandgebiet kommt voran. Bisher wurden weiteren Angaben zufolge neun Kilometer Weg für ein ungehindertes Vorankommen an mögliche Brandstellen geschaffen. Die Bundeswehr hilft weiterhin am Boden, unter anderem mit zwei Pionierpanzern und vier Löschfahrzeugen. Zwei Wasserwerfer der Polizei sowie vier Wasserwerfer der Bundespolizei sollen zum Einsatz kommen und auf der Fläche den Boden durchfeuchten und Glutnester unschädlich machen.

Die sogenannte Großschadenslage bleibt auch am Sonntag bestehen; Anfang der Woche soll neu entschieden werden. Damit ist es möglich, Einsatzkräfte aus anderen Gebieten um Unterstützung zu bitten, weil eigene Kräfte die Lage allein nicht bewältigen können.

Keine Entspannung der Lage in Sachsen

Bei den Waldbränden in der Sächsischen Schweiz und im Norden des Freistaats blieb die Lage auch am Wochenende angespannt. Der erhoffte Dauerregen kam den Feuerwehrleuten nicht zu Hilfe. Nur am Samstag regnete es im Elbsandsteingebirge etwa eine Viertelstunde, in Nordsachsen etwas länger. Die einzige Wirkung sei gewesen, dass wegen des Niederschlags Rauch aus Glutnestern aufstieg und diese so sichtbar wurden, sagte Thomas Kunz, Sprecher des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge.

„Sollte sich die Wetterlage nicht ändern, gibt es keine Chance auf Besserung.“ Ein Ende des Einsatzes sei nicht in Sicht. „Wir rechnen nicht mehr in Tagen, wir rechnen in Wochen.“ Derweil wüteten auch im Süden Brandenburgs und in Tschechien die Waldbrände weiter und forderten den Löschtrupps alles ab.