Für 25 Jahre Hausarbeit bekommt Ivana Moral über 200.000 Euro von ihrem Ex-Mann.
Für 25 Jahre Hausarbeit bekommt Ivana Moral über 200.000 Euro von ihrem Ex-Mann. Zoonar/imago

Dieses Urteil eines Gerichts in Vélez-Málaga könnte für Spanien wegweisend sein: Ein Mann muss seiner Ex-Frau 204.624,86 Euro zahlen - weil sie sich um den Haushalt gekümmert hatte!

Die Spanierin hatte sich während der Ehe allein den Haushalt geschmissen und die Kinder erzogen. Zudem musste sie auch in den Fitnessstudios ihres Mannes arbeiten. Ohne finanzielle oder moralische Anerkennung zu bekommen, habe sie zehn Stunden pro Tag geschuftet, erzählt die Klägerin Ivana Moral.  

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Das Geld stehe ihr unter anderem zu, weil sie „aufgrund ihrer ausschließlichen Hingabe an Haus und Familie jeder möglichen Karriere beraubt wurde“, heißt es in der Urteilsbegründung des Gerichts. Gleichzeitig sei ihr Mann während der Ehe aber immer reicher geworden!

Er fährt Luxusautos und häuft etwa fünf Millionen Euro an

Die 48 Jahre alte Ivana Moral bekommt für die Zeit ihrer Ehe nun immerhin den monatlichen Mindestlohn in Spanien zugesprochen. Darüber hinaus bekommt sie von ihrem Ex-Mann eine monatliche Rente und Unterhalt für sich und ihre beiden Töchter.

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Der namentlich nicht genannte Mann leistete sich mit den Einnahmen aus dem Fitnessstudio unter anderem mehrere Luxusautos und Motorräder sowie eine Olivenölfarm. Sein aktuelles Vermögen soll sich auf etwa fünf Millionen Euro belaufen.

Ivana Moral musste um Geld für Menstruationsprodukte betteln

In der Zwischenzeit habe Moral nicht einmal das Geld gehabt, um ihren Töchtern dringend benötigte Bücher zu kaufen, sagte sie. Sie sei sehr oft gedemütigt worden und habe ihren Mann regelrecht um Geld anbetteln müssen – sogar für Menstruationsprodukte wie Tampons oder Binden.

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Im Zuge der Hochzeit 1995 hatte Moral eine Gütertrennungsvereinbarung unterschrieben. Diese hätte besagt, dass ihr Mann das Haus und den gemeinsamen Besitz mit ihr teilen, aber sein Vermögen behalten würde. Ursprünglich wurde Moral bei der Scheidung laut den Berichten zunächst auch nur die Hälfte des Hauses, aber kein Geld zugesprochen.

Frau wollte Anerkennung für jahrelange Hausarbeit

„Der Grund, warum ich mich entschlossen habe, mit den Medien zu sprechen, ist, dass ich wollte, dass die Frauen wissen, dass wir bei einer Gütertrennungsvereinbarung für unsere Hausarbeit einen Anspruch haben“, sagte Moral.

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Morals Anwältin Marta Fuentes erklärte, dass das Urteil beispielhaft für all jene Frauen sein soll, die im Schatten von Männern stehen, die ihre Karriere vorantreiben. In Anbetracht des Vermögens des Mannes sprach die Anwältin in Bezug auf die zugesprochene Summe von einem „Hungerlohn“ für ihre Mandantin.