Wunder-Rettung von Timothy Shaddock

Mann (54) nach drei Monaten aus dem Pazifik gerettet – samt seines Hundes

Nach einem Sturm fiel die Bordelektronik des Katamarans von Timothy Shaddock aus. Drei Monate trieb er auf dem Pazifik, ehe Fischer ihn entdeckten.

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Timothy Shaddock mit seiner Hündin Bella: Nach drei Monaten im Pazifik wurden sie gerettet.
Timothy Shaddock mit seiner Hündin Bella: Nach drei Monaten im Pazifik wurden sie gerettet.Facebook/Grupomar

Lächelnd, mit buschigem Bart, abgemagert und müde wirkend: So lernt die Welt Timothy Shaddock kennen. Seine Bilder verbreiten sich derzeit wie ein Lauffeuer. Unfassbar: Der 54-Jährige wurde aus dem Pazifik gerettet – nach unfassbaren drei Monaten!

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Zusammen mit seiner Hündin Bella war der Mann vor mehr als drei Monaten mit einem Katamaran in See gestochen. 2200 Kilometer vor der Küste dann das Drama: Das Boot wurde plötzlich manövrierunfähig. Hilfe? Weit und breit nicht in Sicht.

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Bis jetzt! Ein mexikanischer Thunfischfänger rettete den beiden Schiffbrüchigen das Leben. Am Dienstag soll der Trawler „María Delia“ mit Hund und Herrchen an Bord in der mexikanischen Hafenstadt Manzanillo eintreffen. Der Mann sei wohlauf, sagte der Hafenkapitän, Marciano Valdez.

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Der Schiffbrüchiger Timothy Lyndsay Shaddock aus Australien (M.) lächelt während einer Begrüßungszeremonie mit Antonio Suarez (l), Präsident der Grupo Mar, im Hafen von Manzanillo.
Der Schiffbrüchiger Timothy Lyndsay Shaddock aus Australien (M.) lächelt während einer Begrüßungszeremonie mit Antonio Suarez (l), Präsident der Grupo Mar, im Hafen von Manzanillo.Fernando Llano/AP/dpa

Timothy Shaddock: „Eine schlimme Tortur“

Auf den Fotos, die das Unternehmen Grupomar, dem das Rettungsschiff gehört, verbreitet, trägt Timothy Shaddock zum Teil ein Blutdruckmessgerät am Arm. Auch der Hündin Bella schien es dort den Umständen entsprechend gut zu gehen. Shaddock habe sich auf dem Katamaran „Aloha Toa“ allerdings in einer äußerst prekären Situation ohne angemessene Verpflegung und Unterkunft befunden, hieß es in einer Mitteilung des Unternehmens. Demnach ist der Mann 54 Jahre alt.

Ende vergangener Woche sei der Segler von einem Hubschrauber der Fischerei gesichtet worden, berichteten mehrere australische Medien. Zusammen mit seiner Hündin habe er sich wochenlang nur von rohem Fisch und Regenwasser ernährt, meldete die Zeitung Guardian. Zuvor sei die Bordelektronik nach einem Sturm ausgefallen. Shaddock selbst sagte dem Sender 9News, die vergangenen Monate seien „eine schlimme Tortur“ gewesen. „Ich brauche einfach Ruhe und gutes Essen, weil ich so lange allein auf See war. Ansonsten geht es mir gesundheitlich sehr gut.“

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Timothy Shaddock überlebte dank „Glück und Können“

Der Katamaran wurde den Medienberichten zufolge von dem Trawler entdeckt, dessen Besatzung mit einem kleinen Helikopter Ausschau nach Thunfisch-Schwärmen hielt. Die Fischer nahmen Kurs auf den Katamaran und holten den Mann samt Hund an Bord. Der Schiffbrüchige war nach diesen Berichten im April im mexikanischen La Paz in See gestochen. Ziel war ursprünglich Französisch-Polynesien – Tausende Kilometer im Pazifik entfernt.

Außerdem habe Timothy Shaddock sein Überleben „neben Glück auch Können“ zu verdanken. Nur weil er wusste, wie er sich vor Hitze schützt und Nahrung richtig rationiert, habe er es drei Monate unter diesen Umständen auf See ausgehalten.

Schiffbrüchiger Shaddock zurück an Land: Er dachte, er werde nicht überleben

Der Thunfischkutter „María Delia“ aus Mexiko brachte Timothy Shaddock und seine Hündin Bella am Dienstag in der mexikanischen Hafenstadt Manzanillo zurück an Land, wie auf mehreren Fernsehsendern live zu sehen war.

Der Segler ging sicheren Schrittes von Bord. Journalisten, Mitarbeiter des Fischereibetriebs, Vertreter der Behörden und medizinische Helfer warteten auf ihn am Hafen von Manzanillo. „Ich bin am Leben“, sagte Shaddock vor der Presse. Er liebe das Meer und die Einsamkeit, aber es sei eine schwierige Erfahrung gewesen. Er habe sogar gedacht, er werde nicht überleben.