Spanische Miniatur-Flaggen, die an einem Strand auf Mallorca in den Boden gesteckt sind, sollen den Mindestabstand markieren. 
Spanische Miniatur-Flaggen, die an einem Strand auf Mallorca in den Boden gesteckt sind, sollen den Mindestabstand markieren.  Foto: dpa/Joan Mateu

Getrübte Urlaubsfreude auf Mallorca. Nach der Reisewarnung des Auswärtigen Amtes für die spanische Hauptstadt und das Baskenland wächst die Sorge, dass auch bald der Lieblingsinsel der Deutschen eine Reisewarnung  droht. Denn die Anzahl der Corona-Infektionen auf den stark vom Tourismus abhängigen Baleareninseln steigt kontinuierlich. 

„Erneut hohe Infektionszahlen“ sorgten am Dienstagabend für eine Reisewarnung für besagte Teile Spaniens. Bereits seit Ende Juli gilt eine Warnung vor Reisen in drei andere spanische Regionen, darunter Katalonien mit der Touristenmetropole Barcelona und den Stränden der Costa Brava. Das geschieht, wenn die Zahl der Corona-Neuinfektionen die Marke von 50 Fällen pro 100. 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen übersteigt.

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Balearen nähern sich kritischem Wert an Corona-Neuinfektionen an

Eben jenem kritischen Wert nähern sich die Balearen langsam an, wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet. Noch sind die Inseln und die Kanaren sowie der Süden Spaniens aber nicht zu einem Risikogebiet erklärt worden. Nach offiziellen Angaben sind auf den Balearen derzeit mehr als 1000 aktive Corona-Fälle registriert. Binnen 24 Stunden seien am Dienstag 228 Neuinfektionen festgestellt worden und der Wert erstmals auf über 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner geklettert. 

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Zwar stellt eine Reisewarnung kein Verbot dar, hat aber, einmal ausgesprochen, eine abschreckende Wirkung. Auch müssen sich Rückkehrer aus Risikogebieten verpflichtend auf Corona testen lassen.

Eine deutsche Reisewarnung für die Inseln wäre ein weiterer schwerer Schlag. Bereits die Ende Juli in Großbritannien angeordnete Quarantänepflicht für Rückkehrer aus Spanien, hatte für einen Buchungs-Einbruch gesorgt.

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Reisewarnung für Mallorca wäre ein schwerer Schlag

Auch für die von der Corona-Krise hart getroffene deutsche Branche steht einiges auf dem Spiel. Die bislang von Reisewarnungen betroffenen Regionen Spaniens spielen für deutsche Veranstalter eine vergleichsweise geringe Rolle – im Gegensatz zu den Balearen und den Kanaren.

Nach Angaben des Deutschen Reiseverbandes (DRV) zählen auch in Corona-Zeiten die Balearen zu den Topzielen. Bei einer Reisewarnung müssen Veranstalter allerdings bereits gebuchte Trips absagen. Kunden können dann zwischen Gutschein oder Geld-Rückerstattung wählen. Urlauber, die zum Zeitpunkt der Warnung in der Region sind, können die Reise abbrechen. Der Veranstalter bringen sie zurück.

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Viele Touristen aus dem europäischen Ausland hatten sich schon in den vergangenen Wochen durch Reisewarnungen, Zwangsquarantäne nach einer Rückkehr aus Spanien und Berichte über wieder steigende Corona-Zahlen vor einer Spanien-Reise gescheut.