Nach Kuss-Skandal
Luis Rubiales’ Mutter verbarrikadiert sich in Kirche und tritt in Hungerstreik
Die Empörung nach dem WM-Kuss des spanischen Fußballchefs ist groß. Nun schaltet sich seine Mutter ein und kündigt einen unbefristeten Hungerstreik an.
Rund eine Woche nach dem Kuss-Eklat beim WM-Finale klingen die Diskussionen um den spanischen Fußballverbandspräsidenten Luis Rubiales nicht ab. Ángeles Béjar, die Mutter des vorübergehend suspendierten Präsidenten, hat sich am Montagmorgen in der Divina-Pastora-Kirche in der südspanischen Stadt Motril eingesperrt und kündigte einen Hungerstreik an. Das berichtete die spanische Sportzeitung Marca. Sie werde so lange in einen Hungerstreik treten, bis eine Lösung für die „unmenschliche und blutige Jagd“ auf ihren Sohn gefunden wird. Ihrem Sohn werde etwas angetan, „was er nicht verdient.“
Sie werde „auf unbestimmte Zeit, Tag und Nacht“ streiken, bis ihrem Sohn Gerechtigkeit widerfahren wird, teilte Rubiales’ Mutter der spanischen Nachrichtenagentur EFE mit. Béjar forderte die geküsste Spielerin Jenni Hermoso dazu auf, „die Wahrheit zu sagen“ und „die Version beizubehalten, die sie zu Beginn der Ereignisse hatte“.
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Béjar ist der Ansicht, dass „kein sexueller Missbrauch vorliegt, da auf beiden Seiten Einigkeit herrscht, wie auf den Bildern zu sehen ist“. Die Mutter fragt sich, „warum sie so grausam zu ihm sind“ und was „hinter all diesen Geschichten steckt“. Über ihren Sohn sagt sie: „Er ist nicht in der Lage, jemandem Schaden zuzufügen.“ Als Mutter bitte sie alle um Verständnis, denn diese Situation könne jedem passieren, erklärte sie laut Marca.
Die Präsidenten der spanischen Fußball-Regionalverbände haben unterdessen den sofortigen Rücktritt von Verbandschef Luis Rubiales gefordert. Nach einer Sitzung am Montagabend teilte der Verband mit, dass die Präsidenten der Regionalverbände „nach den jüngsten Ereignissen und den inakzeptablen Verhaltensweisen, die dem Image des spanischen Fußballs schwer geschadet haben“, Rubiales nicht mehr im Amt sehen wollen.
WM-Finale der Frauen: Luis Rubiales küsste ungefragt die Spielerin Jennifer Hermoso
Bei der Siegerehrung nach dem WM-Finale der Frauen in Sydney hatte der 46 Jahre alte Luis Rubiales die Spielerin Jennifer Hermoso ungefragt auf den Mund geküsst und damit große Empörung und Kritik ausgelöst. Es werde weiterhin diskutiert, wie in dem Fall vorzugehen sei. Rubiales hatte seinen Rücktritt am Freitag ausgeschlossen. Der internationale Fußballverband Fifa suspendierte ihn vorerst für 90 Tage und leitete ein Disziplinarverfahren gegen Rubiales ein.
Im Stadion von Motril tauchten derweil nach Angaben von Marca Graffiti gegen Rubiales und zugunsten von Hermoso auf. Rubiales gehöre ins Gefängnis, heißt es dort unter anderem. Ein geplantes Freundschaftsspiel von Rubiales wurde vom Stadtrat daraufhin ausgesetzt.