„Letzte Generation“ will in Schulen werben: Lehrerverband dagegen
Die Klima-Aktivisten wollen sich mit Schülern der Oberstufe vernetzen. Beim Lehrerverband trifft das auf Ablehnung.

Die Letzte Generation plant einem Medienbericht zufolge, in ganz Deutschland verstärkt an Schüler heranzutreten. Wie die „Welt am Sonntag“ durch die Teilnahme an internen Informationsveranstaltungen der Gruppe erfuhr, wollen die Klimaaktivisten Schüler bei Vorträgen an Bildungseinrichtungen über „zivilen Widerstand“ als politisches Druckmittel informieren und neue Mitstreiter für ihre Aktionen gewinnen. Das „vorrangige Ziel“ der Vorträge sei die „Aufklärung“ über die Aktionen der Klimaaktivisten, hieß es.
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„Letzte Generation“ will Oberstufen-Schüler ansprechen
Die Aktivisten wollen sich demnach von Lehrern, Schuldirektoren und Bündnissen wie „Teachers for Future“ in die Bildungseinrichtungen einladen lassen. Zielgruppe seien „hauptsächlich“ Oberstufen-Schüler, die sich mit ihren Smartphones mit den Aktivisten vernetzen könnten. Darüber hinaus habe es auch Anfragen von Grundschulen gegeben, „auch das ist eine Möglichkeit“, hieß es. So könne die Meinung von Eltern durch Kinder beeinflusst werden.
Der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger, sieht zudem die Grenze des Zulässigen überschritten, wenn „Schulleitungen oder Lehrkräfte Organisationen und Referenten in die Schule einladen, die explizit für die Beteiligung an rechtswidrigen Aktionen werben und die Schule quasi als Rekrutierungsszene nutzen“. Dadurch werde der „Schutzraum Schule missbraucht und instrumentalisiert“, sagte Meidinger dem Medienbericht zufolge.
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Lehrerverband gegen „Letzte Generation“ in Schulen
„Was erzählen wir Eltern, deren Kinder anschließend straffällig werden, weil sie in der Schule für die Beteiligung an solchen Rechtsverstößen geworben wurden?“, argumentierte Meidinger. Der Lehrerverbandschef forderte die Schulministerien und Landesregierungen daher auf, „eindeutig klarzustellen“, dass derlei Veranstaltungen „nicht erlaubt“ seien.
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Kritik kommt auch vom deutschen Justizminister Marco Buschmann (FDP). Führende Vertreter der Letzten Generation begingen „fortgesetzt Straftaten“, sagte er gegenüber der „Welt am Sonntag“. Zudem behauptete er, dass einige Vertreter immer wieder Skepsis gegenüber der repräsentativen Demokratie äußerten. Solches Gedankengut könne „kritisch im Unterricht besprochen und eingeordnet“ werden. „Aber niemandem, der solches Gedankengut vertritt, darf in einer Schule der rote Teppich ausgerollt werden“, stellte Buschmann klar.