„Letzte Generation“: Klima-Aktivisten färben bekannten Brunnen in Rom schwarz ein
Die „Ultima Generazione“ ist für spektakuläre Aktionen bekannt. Nun nahmen sie sich einen beliebten Touristen-Spot vor.

Die Fontana della Barcaccia ist einer der bekanntesten Brunnen Roms, liegt er doch am Fuße der Spanischen Treppe, wo neben einigen Einheimischen auch zahlreiche Touristen Tag für Tag verkehren. Doch am Samstag sprudelte das Wasser des Brunnens plötzlich nicht mehr klar, sondern schwarz. Dahinter stecken die italienische Klima-Aktivisten der Gruppe „Ultima Generazione“ – zu deutsch: Die Letzte Generation.
„Letzte Generation“ kämpft auch in Italien gegen die Klimakrise
Wie auch in Deutschland hat sich die italienische „Ultima Generazione“ den Kampf gegen die Klimakrise auf die Fahne geschrieben. Die Aktion an der Fontana della Barcaccia sei ein Protest gegen die Haltung der Regierung gegenüber fossilen Brennstoffen. Während die Letzte Generation in Deutschland konkrete Ziele wie ein 9-Euro-Ticket für den Nahverkehr und ein Tempolimit auf Autobahnen fordert, geht es den italienischen Aktivisten im Kern darum, kein Steuergeld mehr in fossile Energien zu stecken. Ihr Leitspruch lautet „Non paghiamo“, „wir zahlen nicht“.
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In Rom schütteten die Klima-Aktivisten nun eine schwarze Flüssigkeit, die nach eigener Angabe auf Holzkohle basiere, in den Brunnen. Es sei ein starkes Zeichen, um das Szenario des Weltuntergangs zu erahnen, auf das die Welt und Italien zusteuere, teilten die Aktivisten mit. Um die Erderwärmung und die katastrophalen Folgen für Menschen und Tiere zu bremsen, müsste der Einsatz fossiler Brennstoffe gestoppt werden.
Wie italienische Medien und die Aktivisten übereinstimmend berichten, wurden zwei Männer und eine Frau nach der Protestaktion festgenommen.
„Letzte Generation“: Auch in Ancona fand eine Aktion statt
Zeitgleich fand eine Aktion im ostitalienischen Ancona statt. Dort deckten Aktivisten die 13 Wasserspeier des Calamo-Brunnens ab, um auf die immer weiter steigende Wasserknappheit aufmerksam zu machen, die schon bald zu immer heftigeren Rationierungen führen werde. Die Aktivisten in Ancona wurden nicht festgenommen. Die Polizei nahm lediglich ihre Personalien auf.
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Italien hat bereits in den vergangenen Jahren die Folgen der Klimakrise zu spüren bekommen und stark und Hitze, Dürre und Wassermangel gelitten. Im vergangenen Sommer wurde in mehreren italienischen Regionen der Dürre-Notstand ausgerufen. Flüsse waren ausgetrocknet, immer wieder kam es zu kleineren und größeren Waldbränden. Auch die Landwirtschaft litt unter den Auswirkungen der Dürre. Und das wird in diesem Jahr nicht besser, prognostizieren Meteorologen. Wetter-Experte Dominik Jung sprach bereits vor Wochen von einem „extremen Dürre-Sommer“. Es dürfte nicht der letzte sein.