Ein Kampfjet aus französischer Produktion (Symbolbild).
Ein Kampfjet aus französischer Produktion (Symbolbild). Foto: AP/Manish Swarup

Ein ohrenbetäubender Knall hat Bewohner von Paris kurzzeitig in Angst und Schrecken versetzt: Im gesamten Stadtgebiet sowie in anliegenden Vororten war am Mittwoch kurz vor der Mittagszeit ein explosionsartiges Geräusch zu hören. Doch schon wenige Minuten später gab die Polizeipräfektur Entwarnung: „Es handelt sich um ein Kampfflugzeug, das die Schallmauer durchbrochen hat“, schrieb sie auf Twitter. Nach Armee-Angaben musste der Kampfjet einem anderen Flugzeug in Schwierigkeiten zur Hilfe eilen. Ob es sich dabei um eine Passagiermaschine handelte, war vorerst unbekannt.

Ein Sprecher der französischen Luftwaffe sagte der Nachrichtenagentur AFP, ein Rafale-Jet sei „autorisiert worden, die Schallmauer zu durchbrechen“, nachdem der Funkkontakt zu der anderen Maschine abgebrochen war. Nach Angaben der französischen Zivilluftfahrtbehörde DGAC betraf dies ein Flugzeug des brasilianischen Herstellers Embraer, der sowohl zivile als auch militärische Flugzeuge herstellt. Die Maschine war demnach über Westfrankreich unterwegs. Wie viele Menschen an Bord waren, wurde nicht mitgeteilt.

Die Behörde betonte, solche Vorfälle gebe es „regelmäßig“. Im vergangenen Jahr mussten demnach in mehr als 200 Fällen Armeeflugzeuge oder -hubschrauber anderen Maschinen helfen. Insgesamt gab es rund 450 brenzlige Situationen im französischen Luftraum, ohne dass jemand zu Schaden kam.

Pariser nach dem Schreck verärgert

Viele Pariserinnen und Pariser machten nach dem Knall ihrem Ärger in Online-Netzwerken Luft: „Ein einziger Typ hat es geschafft, eine ganze Region zu terrorisieren“, empörte sich eine Frau auf Twitter. Die Präfektur rief die Bürger auf, „die Notrufnummern nicht zu überlasten“.

In Paris gilt weiter eine hohe Terrorwarnstufe. Am vergangenen Freitag waren Teile der Innenstadt abgeriegelt worden, nachdem ein Mann zwei Menschen vor dem früheren Redaktionssitz der Satirezeitung „Charlie Hebdo“ mit einem Hackmesser schwer verletzt hatte.

Der aus Pakistan stammende Mann gestand in Polizeigewahrsam, er habe aus Wut über die Wiederveröffentlichung umstrittener Mohammed-Karikaturen durch die Zeitung vor einigen Wochen gehandelt. Gegen ihn wurde ein Ermittlungsverfahren wegen „Mordversuchs mit terroristischem Hintergrund“ eingeleitet.