Langer Kampf gegen Corona: Brite nach 306 Tagen aus Klinik entlassen
Im März 2020 kollabierte Geoffrey Woolf. Er hatte sich mit dem Coronavirus infiziert. Erst jetzt ist er wieder zu Hause.
Mehr als zehn Monate lang musste ein 74 Jahre alter Corona-Patient im Krankenhaus bleiben. Nun, nach 306 Tagen wurde Geoffrey Woolf aus London endlich entlassen und konnte wieder nach Hause zu seinen Liebsten. „Das Beste am Zu-Hause-Sein ist, nicht im Krankenhaus zu sein“, sagte Woolf dem britischen Sender BBC.
Woolf war im März vergangenen Jahres, als die Pandemie gerade so richtig in Europa Fuß fasste, schwer an Covid-19 erkrankt und danach über zwei Monate lang künstlich beatmet und ins Koma versetzt worden. Zwischenzeitlich gab es kaum noch Hoffnung – doch im Juli wachte Woolf unerwartet wieder auf. Es dauerte viele weitere Monate mit Sprechtraining und Physiotherapie, bis er sich von einem im Zusammenhang mit dem Coronavirus erlittenen Schlaganfall und seiner Erkrankung so weit erholt hatte, dass er nach insgesamt 306 Tagen in zwei verschiedenen Krankenhäusern nach Hause entlassen werden konnte. Heute sitzt der 74-Jährige im Rollstuhl.
Die Söhne des früheren Anwalts brachten dem Literatur-Fan einen E-Reader mit Hörbüchern ins Krankenhaus, die sie ihm sogar während des Komas vorspielten – eine Maßnahme, die Ärzten und Pflegern zufolge positive Effekte hatte und nun auch in mehreren anderen Krankenhäusern zum Einsatz kommt. Woolfs Söhne riefen die Hilfsorganisation „Books for Dad“ ins Leben, die seither rund 400 E-Reader mit Hörbüchern an Patienten ausgeliefert hat.
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Nun, da er wieder daheim ist, freut er sich vor allem auf eines: „Ich kann essen, wann und was ich will, und ich kann meine Söhne und Freunde sehen.“ Kleine Wünsche für einen Mann, der so hart gegen den Tod gekämpft hat.