Kuriose Grenzlösung: Insel wechselt alle halbe Jahre zwischen Frankreich und Spanien
Die beiden Staaten sind dann jeweils für die Verwaltung und die Pflege der Insel zuständig.

Es ist ein Grenz-Kuriosum, das nun schon seit Jahrhunderten funktioniert und vielleicht sogar weitere Kriege verhindert hat. Frankreich und Spanien teilen sich die kleine Fasaneninsel. Die Insel ist dabei ein halbes Jahr in spanischer Hand, dann ein halbes Jahr in französischer.
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Die kuriose Grenzregel gilt nun schon seit fast 400 Jahren. Festgelegt wurde sie bereits 1659 in einem Vertrag zwischen dem Sonnenkönig Ludwig XIV. von Frankreich und Philipp IV. von Spanien. Im Pyrenäenfrieden, der den Französisch-Spanischen Krieg von 1635 bis 1659 beendete, wurde das Eiland zum wechselnden Gut zwischen den beiden Ländern.
Zum 1. Februar wird die Insel spanisch, zum 1. August französisch
Das unbewohnte Eiland mitten im Fluss Bidasoa unweit der Mündung in den Golf von Biskaya wurde so zum Kondominium – sein Herrschaftsbereich ist geteilt. Es wechselt daher an jedem 1. Februar in den Besitz Spaniens. Bis zum 31. Juli üben dann jeweils die Spanier für die kleine Binneninsel die Hoheitsrechte aus. Ab dem 1. August bis zum 31. Januar des Folgejahres ist dann Frankreich dran.
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Kaum zu glauben, dass sich wegen des 6820 Quadratmeter großen Fleckens ein Krieg entwickeln könnte. Die Insel ist nur etwas mehr als 220 Meter lang und 40 Meter breit. Auch wenn die Insel so heißt, gibt es hier keine Fasanen. Nur ein paar Bäume säumen die Sandbank, wie auch ein kleines Denkmal, das an die kuriose Lösung des Grenzstreits erinnert. Es wurde 1861 errichtet. Die zu Spanien zeigende Seite des Denkmals ist in Spanisch beschriftet, die Richtung Frankreich in Französisch.
Fasaneninsel diente für wichtige Treffen
In der Vergangenheit nutzten Frankreich und Spanien die Insel zudem, um Geiseln oder andere Personen und Dinge auszutauschen. Maria Theresa von Spanien wurde auf dieser Insel übergeben. Sie wurde die Frau des französischen Königs Ludwig XIV. Auch Ludwig XV. traf hier seine ihm zugesprochene Frau. Doch er verschmähte sie nach dem Treffen auf der Insel und heiratete eine andere.
Heute kann man die Insel gelegentlich besuchen. Bei Niedrigwasser ist es sogar möglich, von der spanischen Seite zu Fuß zur Insel zu gelangen. Ansonsten erreichen Besucher die Insel nur mit dem Boot, wie auch die Mitarbeiter der angrenzenden Städte, die sich um ihre Pflege kümmern. So kommen jeweils Mitarbeiter der Städte Irun (Spanien) und Hendaye (Frankreich), um das Grün zu verschneiden und die Insel zu säubern. Aber natürlich nur, wenn sie nach Kalender jeweils dran sind.