Kunstprojekt entwirft ein Super-Metronetz für Europa
Helsinki – München mit Umstieg in Prag. Ein Wiener Künstler stellt Reisen auf dem Kontinent mit einem gigantischen U-Bahn-Plan dar. Und DAS sagt ein Verkehrsprofessor dazu.

Wäre das nicht was: ein europaweites Bahnnetz, das wie eine Metro alle Länder Europas verbindet? Helsinki–München via Prag. Oder Frankfurt–Istanbul via Budapest. Wenn europäische Großstädte Stationen in einem gemeinsamen Europanetz sind, rücken die Europäer automatisch näher zusammen. Als Kunstprojekt spricht metropa viele Zukunftsthemen an, die Europa besser gemeinsam bewältigen kann.
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Und wirbt damit für ein Europa der Zukunft, das auf mehreren Ebenen als Einheit funktioniert mit einem paneuropäischen U-Bahn-Netzwerks, das alle seine Bürger und Besucher, Regionen und Metropolregionen miteinander verbindet.
Für ein gemeinsames, starkes, offenes Europa
Bei dem Projekt metropa treffen sich die Themen Mobilität, das Bewusstsein für den Klimawandel, europäische Integration und Migration. Seine klare und einfache Bildsprache zeigt, all das anzugehen, geht nur zusammen.

„Mobilität ist ein grundlegendes Menschenrecht, und metropa will das Vehikel sein, das die komplexe Idee des europäischen Einigungsprozesses aus den Sitzungssälen der EU-Bürokratie in die Mitte der paneuropäischen Gesellschaft trägt.“, heißt es auf der Webseite des Gründers und Erfinders Stefan Frankenberger aus Wien.
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metropa könne ein Beitrag sein, „die aktuelle Krise zu überwinden und Europa so zu machen, wie wir es uns alle wünschen: ein offener, starker Kontinent, der seine Errungenschaften bewahrt und vor Innovationen nicht zurückschreckt. Ein Kontinent im fruchtbaren Wettbewerb mit anderen – Inspiration und Faszination für seine Besucher – und Stolz seiner Bewohner.“
Europaweites Schienennetz: Wenn wir es wollen, können wir es uns leisten
Das Irre an der Sache: eine Ringbahn in Zentraleuropa und täglich mehrere Verbindungen zwischen 95 europäischen Städten – das ist überhaupt nicht unmöglich. Die Alternative zu Flügen ist machbar, wie Prof. Markus Friedrich, von der Universität Stuttgart anmerkt.
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Markus Friedrich ist Professor für Verkehrsplanung erließ ihre Umsetzung in einer Masterarbeit anhand eines Verkehrsmodells untersuchen. 95 Prozent des Streckennetzes für Metropa bestehen bereits. „Allerdings müssen drei Viertel des Netzwerks für höhere Geschwindigkeiten aufgerüstet werden. Für einen Takt von 120 Minuten werden rund 350 Zugeinheiten benötigt. Der Infrastrukturausbau und die Anschaffung der Züge werden uns in Europa etwa 1000 Euro pro Einwohner kosten. Wenn wir es wollen, können wir es uns leisten.“
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